Lebensbaum und Fingerring: Kunstausstellung in Offenbau

9.2.2015, 16:46 Uhr
Lebensbaum und Fingerring: Kunstausstellung in Offenbau

© Foto: Manfred Klier

Pfarrer Thomas Lorenz betonte zur Eröffnung, dass diese Ausstellung einfach zu Offenbau dazugehöre. Nachdem das Pfarrhaus nicht mehr zur Verfügung gestanden war – nach längerem Leerstand ist dort Bruder Martin mit seiner Straßenambulanz eingezogen – habe man ein neues Konzept erarbeiten müssen, das „eine tolle Entwicklung“ genommen habe. Für Bruder Martin biete sich nun die willkommene Chance, sich mit seiner Arbeit der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Im Pfarrhaus neben dem Pfarrstadel präsentierten die von Bruder Martin betreuten Bewohner bunt bemalte künstlerische Plastiken aus Pappmaschee. Außerdem hatte hier Andreas Heindl originelle Collagen unter dem Gesamtbegriff „Motivationen“ ausgestellt. Drahtfiguren und Originalgegenstände hat er zu Collagen wie „Teamplayer“ und „Karriere“ zusammengefügt.

Anfassen erlaubt

In der Kirche St. Erhard zeigte Karl Stromberger einen Lebensbaum aus Kiefernholz, den er für die Offenbauer Drillinge geschaffen hat. Außerdem präsentierte er Kirchenlieder des 1960 verstorbenen Offenbauer Pfarrers Hermann Sondermann. Andrea Kramer hat sich mit dem Thema „Jahresfarben“ beschäftigt, Christa Mederer mit Blumen und Landschaften. Else Schlierf forderte ausdrücklich zum Anfassen ihrer Holzarbeiten auf, bei denen sie verborgene Geheimnisse in Baumscheiben entdeckt hat.

In der Werkstatt der Firma Bauer waren Julia Müller („Hoffnungstaube“), Sabine Schneider („Toscana“), Andrea Pfitzinger („Afrika“) und Maria Weixelbaum („Landschaften“) mit ihren Acrylmalereien vertreten. Arthur Mayer zeigte Fingerringe und Halsketten, die er kunstvoll aus exotischen Hölzern angefertigt hat. Eine Besonderheit hatte sich Dieter Leitner einfallen lassen. Mit der Digitalkamera porträtierte er „Models“, die auf einem Sofa Platz genommen hatten, darunter auch Landrat Eckstein. Ein Drucker lieferte die Bilder gleich zum Mitnehmen.

Station vier der Ausstellung war die Pommer-Scheune. Hier gab es Acrylbilder von Evi Keil (Sonnenblumen, „Kreisende Energie“) sowie die Ton- und Acrylarbeiten von Lydia Keim zu sehen. Volker Müner präsentierte seine in der Region gesammelten Fossilien. Wieder mit dabei ist Karl Trappe. Mit Filzstift hat er kritische Bilder geschaffen, die nach eigenen Angaben „nicht für die gute Stube gedacht sind“. Und dann war da noch Helmut Maluche, dessen Adam und Eva aus Metall und Ton unter stilisierten Bäumen aus Fichtenholz stehen. Zu ihren Füßen ringelt sich die schon erwähnte, verknotete Schlange. Aber auch Holzplastiken und Acrylbilder zählen zu den Werken des vielseitigen Künstlers.

Zwar kämpften Heizgeräte gegen die Kälte an. Wem es aber doch zu kalt geworden war und wer Appetit auf Kaffee und Kuchen verspürte, dem konnte im Pfarrstadel gegen eine Spende geholfen werden. Am Ende waren 778,51 Euro zusammengekommen, die für die Aktion „Sternstunden“ bestimmt sind. Außerdem gab es hier eine Fundgrube, in der Exponate der vergangenen Jahre zu erwerben waren. Später verblüffte der junge Zauberer Sebastian Lehmeier die zahlreichen Besucher mit seinen Kunststücken. Die „Magie“ hatte er in einem Maggi-Fläschchen mitgebracht. Am Sonntag musizierte an gleicher Stelle die Neumarkter Stubenmusik. Als würdigen Abschluss der Ausstellung feierte Bruder Martin in der benachbarten Kirche eine Taizé-andacht.

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