Lehrreich und lecker: Das Herbstfest des LBV

13.10.2014, 16:21 Uhr
Lehrreich und lecker: Das Herbstfest des LBV

© Foto: Jürgen Leykamm

Doch vor dem Genuss hieß es erst einmal kräftig Hand anlegen. Mit gutem Beispiel voran gingen dabei Ernährungsexpertin Ute Mahl vom Rother Landwirtschaftszentrum und die Leiterin der Station, Lena Buckreus. Die beiden Damen karrten persönlich die Äpfel in schwerbeladenen Körben und Kisten an den Ort des Geschehens und überzeugten sich auch gleich vom guten Geschmack des Inhalts.

Dann konnten die Besucher loslegen. Die mühseligste Arbeit gab es gleich zu Beginn: Das Schälen und Schneiden der knackigen Köstlichkeiten. Richtig Spaß bereitete es dann den Buben und Mädchen, die Apfelschnitzel dann mit Hilfe der LBV-Mitarbeiter durch einen Schredder zu jagen, wie dies etwa die fünfjährige Anna-Lena aus Hilpoltstein genüsslich tat. Bevor sie mit einer Presse dem Obst den leckeren Saft entlockte, der dann freilich auch gleich verkostet werden durfte. Äpfel dienten am Fest auch als Rohstoff für kleine Kunstwerke – nämlich als „Bauch“ für Zwetschgenmännchen, für deren Gesichter zumeist Walnüsse verwendet wurden. Ihr Exemplar betitelte die vierjährige Melissa aus Roth märchenkundig „Rotkäppchen“, von lebenden Personen ließ sich die halb so junge Göggelsbucherin Rosalie inspirieren, die ihre Figur einfach „Lisa“ nannte.

Auch richtig sportlich ging es am Fest zu, wofür sich der TV Hilpoltstein unter anderem in Person von Elke Stöhr einbrachte. Da galt es zum Beispiel zum Kastanienwettlauf anzutreten und eine der Naturkugeln durch ein am Baum befestigtes Rohr rollen zu lassen, ihn schnell zu umrunden und die Frucht wieder aufzufangen. Großes Geschick bewies dabei der achtjährige Valentin aus Roth.

Als sehr beliebt erwies sich auch das Kürbiskegeln. Hier galt es mit kleinen Exemplaren der vielseitigen Bodenfrucht „alle Neune“ zu treffen. Nach so viel Sport war es dann erst einmal Zeit für einen Bratapfel. Selbst gemacht natürlich – gefüllt mit Zimt und Zucker, im stationseigenen Lehmbackofen fertig gebrutzelt. Dass hier alles reibungslos funktionierte, dafür sorgte der Teilhabe-Kreis der Regens-Wagner-Einrichtung Zell.

Die bunte Vielfalt des Herbstes gab es dann bei der Begegnung mit Erdknollen zu erleben. Die in Fässern frei gebuddelten Kartoffeln waren zwar äußerlich alle ähnlich braun. Innen aber sah dies ganz anders aus. Neben den gewöhnlichen Gelbtönen wusste die Sorten „Birgit“ und „Laura“ mit Rottönen zu faszinieren. Der „blaue Schwede“ oder der „blaue St. Galler“, dessen Innenleben sich die zehnjährige Julia aus Grauwinkl mal näher ansah, verrieten indes schon im Namen, wie es unter der Schale ausschaut.

Wie verheerend so manche Ökobilanz von weit hergekarrten Früchten aussehen kann, verriet ein anderer Stand. Mit verschieden langen ausziehbaren Hundeleinen wurde dort verdeutlicht, welch große Unterschiede es macht, ob Erdbeeren eben aus Oberbayern, Italien oder gar aus Südafrika an den heimischen Tisch gelangen. Der sechsjährige Tim aus Heubühl hatte da am weitesten zu laufen, die zwei Jahre jüngere Schwester Nina erwischte die kürzeste Leine. Zwischen den beiden machte es sich Emma aus Eckersmühlen mit ihren sechs Jahren am Mittelmeer gemütlich. Fast so sehr wie die Strände dort füllte sich im Lauf des Nachmittags die Umweltstation am Rothsee, an der sich die ganze Familie Umweltbildung mal so richtig schmecken lassen konnte.

 

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