Lob für Janick, den „Schatzfinder von Heideck“

7.10.2014, 18:27 Uhr
Lob für Janick, den „Schatzfinder von Heideck“

© Foto: V. Bernlocher

An diesem Nachmittag Anfang April wollten Janick, seine Mama und ihr Lebensgefährte Enten füttern am Wäschweiher. Janick, der auch den Fischen etwas servieren wollte, spießte Brot auf einen Stock, legte sich auf der kleinen Plattform, die übers Wasser ragt, auf den Bauch und stocherte im seichten Wasser. „Mama, da glitzert was“, habe er plötzlich gesagt und einen Klumpen Schmuck an Land gezogen, berichtet Mama Stefanie Gebhard beim gestrigen Besuch in der Hilpoltsteiner Polizeiinspektion. Die Ringe, Armbänder und Ketten seien völlig miteinander verworren gewesen. Nach diesem überraschenden Fund ging die Familie nach Hause und verständigte die Polizei – denn die teils noch vorhandenen Etiketten zeigten hohe Preise. „Wir haben uns damit gar nicht wohl gefühlt“, berichtet Stefanie Gebhard.

Als die Polizei dann vorfuhr, durfte Janick im Streifenwagen mit zum Wäschweiher fahren und zeigen, wo er gefischt hatte — für ihn immer noch das Größte, so begeistert erzählt er davon. Taucher von Polizei und Wasserwacht suchten schließlich den Uferbereich ab und förderten viele Ringe und anderen Schmuck zutage, insgesamt 491 Stücke.

Stefanie Gebhard informierte ihrerseits den Erlanger Juwelier, dessen Name auf den Etiketten stand, am Telefon über den Fund ihres Sohnes. Der war zwar zuerst erfreut, später aber nicht mehr so sehr. Der Einbruch war im Januar gewesen und der Schmuck hatte bis April im Weiher gelegen — das war den wertvollen Stücken nicht gut bekommen.

Trotz der hohen Preise auf den Etiketten war der Wert des Schmucks wesentlich geringer, erklärt Rudolf Biermann von der Kripo Erlangen. Die meisten Ringe seien Musterware gewesen, also veredelte Messingringe, die dazu dienen, dem Kunden zu zeigen, wie die Maßanfertigung aussehen könnte. Die Täter konnten übrigens nach wie vor nicht ermittelt werden, die Ermittlungen werden nun eingestellt.

Janick ist trotzdem stolz auf seinen Fund und hat sich nach Meinung der Ermittler ein Lob redlich verdient. Rudolf Biermann hat sich beim Polizeipräsidium Mittelfranken dafür eingesetzt, dass der Schüler als Belohnung einen Gutschein für Spielzeug bekommt, natürlich mit Spongebob-Aufkleber, der lebt schließlich am Grund des Meeres, wenn auch nicht am Grund des Wäschweihers. Als kleine Dreingabe hat Biermann noch ein Polizeiabzeichen mit in den Umschlag gesteckt, über das sich Janick riesig freute. Vom Hilpoltsteiner Dienststellenleiter Otto Hamperl bekam der Sechsjährige zudem einen Rucksack (für die nächste Schatzsuche) und natürlich noch eine Führung durch das Hilpoltsteiner Polizei-Revier.

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