Lungensportgruppe sorgt für Lebensfreude

HILPOLTSTEIN - Wenn einem die Luft wegbleibt...., viele Menschen leiden an chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen. Und auf einmal ist man selbst betroffen! Dinge des täglichen Lebens, über die man früher nie nachdachte, Treppensteigen oder Einkaufen werden zum Problem, zur Dauerbelastung. Mit gezieltem körperlichem Training kann man viel erreichen, um die Atemnot zu verringern und die Belastungsfähigkeit zu steigern. In Hilpoltstein hat sich eine Lungensportgruppe gegründet, in der Betroffene gemeinsam an ihrer Gesundheit arbeiten wollen.

Nach Herzerkrankungen und Schlaganfällen stehen Infektionen der Lunge und chronische Lungenerkrankungen schon auf Platz drei der häufigsten Todesursachen weltweit. Es ist also durchaus Bedarf an Lungensportgruppe vorhanden. Landauf, landab gibt es Reha-Trainingsgruppen, nur wer eine Lungensportgruppe sucht, steht auf verlorenem Posten. Der Raum Hilpoltstein, Roth, Schwabach und Nürnberg ist bislang ein weißer Fleck in punkto Lungensport. Der nächstgelegene Ort mit dem Angebot ist Weißenburg.

In Zukunft soll sich das ändern. Monika Meixner (57) aus Hilpoltstein und Eva Bloß (62) aus Kronmühle organisieren eine wöchentliche Lungensportgruppe in Hilpoltstein. Eva Bloß ist auch aktiv in der Selbsthilfegruppe „Gut atmen bringt mehr Lebensenergie“ in Roth.

Atemnot unter Anstrengung ist neben Husten und Auswurf das häufigste Symptom von Menschen mit einer Atemwegs- und/oder Lungenerkrankung. Körperliche Belastungen werden eher vermieden. Die Folge ist ein Abfall der Lungenfunktion, geringere Fitness, Minderung der Muskelmasse und erhöhtes Sterblichkeitsrisiko.

Eine Alternative, dem entgegenzuwirken, ist pneumologischer Sport. In der Sportgruppe wird gezielt geübt, wie man richtig atmet. Weitere wesentliche Komponenten im Lungensport sind Ausdauer- und Krafttraining. Ziel ist es, die Atemnot zu vermindern und die körperliche Leistungsfähigkeit, also die Lebensqualität zu verbessern.

Erfahrungsgemäß leiden die Teilnehmer an unterschiedlichen Schweregraden einer Lungenerkrankung, aber das ist kein Hinderungsgrund, gemeinsam Sport zu treiben. Die Übungen werden so gestaltet, dass alle im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitmachen können. So fühlt sich niemand unterfordert und die Schwerkranken sich nicht überfordert. der Alltag kann wieder besser gemeistert werden, und die Teilnahme an Freizeitaktivitäten soll wieder möglich werden.

Die Sportstunde wird ab Oktober einmal in der Woche in der physiotherapeutischen Praxis Wittmann, am Döderleinsweg 9 in Hilpoltstein stattfinden, immer donnerstags von 17 bis 17.45 Uhr. Die Kosten für die Teilnahme am Lungensport übernimmt die Krankenkasse. Daher benötigen die Teilnehmer eine Verordnung vom Haus- oder Lungenfacharzt.

Wer interessiert ist und teilnehmen will, kann Monika Meixner unter Telefon (0 91 74) 16 42 oder Eva Bloß (0 91 74) 9 99 65 46 kontaktieren. Die Selbsthilfegruppe „Gut atmen bringt mehr Lebensenergie“ trifft sich jeden letzten Dienstag im Monat in Roth, Weinbergweg 16a, im Untergeschoss.