"Luzerne" ist die Futterpflanzen-Königin

27.5.2015, 15:48 Uhr

© Jürgen Leykamm

Damit nahm die dortige Familie Wagner eine Entwicklung vorweg, die erst seit Kurzem mehr und mehr greift. Denn auch dem Freistaat ist es durchaus ein Dorn im Auge, dass jährlich 800 000 Tonnen Sojafutter aus Argentinien, Brasilien und den USA nach Bayern importiert werden. Zumal die Produkte größtenteils von gentechnisch veränderten Pflanzen stammen.

Mit dem „Aktionsprogramm heimische Eiweißfuttermittel“ will der Freistaat gegensteuern. Eines der entsprechenden Projekte an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) befasst sich mit Möglichkeiten, den Fokus noch mehr auf das vor Ort gewonnene Grobfutter zu legen. Und die in Violetttönen blühenden Luzerne, auch als Alfalfa oder Schneckenklee bekannt, sind dabei der große Trumpf. So erläuterte es nun auch Projektleiterin Anna Techow bei einer Infoveranstaltung am Kolbenhof.

Dort hat man Soja 2010 komplett aus den Futtertrögen verbannt. Das Ergebnis lässt staunen: Wie auf Knopfdruck ist die Milchleistung seither sprunghaft angestiegen. Einmal gelang sogar ein Stalldurchschnitt von 10 000 Litern.

Das ist natürlich nicht nur der Luzerne zu verdanken, aber eben auch. Die Pflanze hat es buchstäblich in sich. Sie schmeckt den Kühen nicht nur, sie verfügt auch über einen hohen Eiweißgehalt, über eine antibakterielle Wirkung und lässt sich gut verdauen.

Vorteile gibt es auch schon im Anbau: Die Tiefwurzler lockern den Boden auf und binden den Stickstoff aus der Luft. Ist die Luzerne abgeerntet, lässt sie sich auf verschiedene Weise konservieren: als Heu, Silage oder getrocknet als Cobs oder Ballen.

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