Maikundgebungen in Roth, Hilpoltstein und Georgensgmünd

3.5.2018, 06:00 Uhr
Maikundgebungen in Roth, Hilpoltstein und Georgensgmünd

© Foto: Irene Heckel

Mehrere DGB-nahe Organisationen präsentierten sich in Roth mit Ständen im Karree vor dem Rednerpult. Das Interesse war im Vergleich zu den Vorjahren recht groß. Bis zur Begrüßung vom Vorsitzenden des DGB Kreisverbands Roth-Schwabach Hans Tänzer hatten sich die Bankreihen gut gefüllt. Auch Passanten blieben, vom Frühlingsfest kommend, am Marktplatz hängen. Weit über 100 Zuhörerinnen und Zuhörer begrüßten als prominenten Gast den Bundesvorsitzenden des DGB, Reiner Hoffmann, der direkt von der zentralen Kundgebung in Nürnberg in die Kreisstadt kam. In seinem Grußwort plädierte er für "gute Arbeit" und ein "solidarisches Europa". Hauptredner der Veranstaltung in der Kreisstadt war der Regionalleiter der IG Bauen Agrar Umwelt, Hans Beer.

Er ist ein Mann, der seine Überzeugungen lebt: Marcel Schneider – vor drei Jahren erst in die SPD eingetreten und nun ihr Landtagskandidat. Die sozialdemokratischen Ideen setzt er selbst als Arbeitgeber um. Zum ersten Mai sprach er beim Treffen der Hilpoltsteiner Genossen im voll besetzten Kreuzwirtskeller. Dort kamen "so viele Besucher wie noch nie" zur Maifeier, zeigte sich Ortsvorsitzender Josef Götz zufrieden. Zugleich forderte er von den Gewerkschaften, sie sollten massiv Einfluss nehmen, dass es im Geldbeutel der Arbeitnehmer mit geringem Einkommen stärker klingelt.

Maikundgebungen in Roth, Hilpoltstein und Georgensgmünd

© Foto: Jürgen Leykamm

Schneider brach jedoch eine Lanze für die Gewerkschaften, die er als starke Tarifpartner würdigte. Der Rednitzhembacher zeichnete ihre Rolle "von der Industrialisierung bis zur Digitalisierung" nach. Für Aufmerksamkeit sorgte der 48-Jährige vor allem als Arbeitgeber bei der Auswahl seiner bisher 20 Auszubildenden. Der Friseurmeister, der Salons in Nürnberg und Rednitzhembach unterhält, gibt nach eigenen Worten gerade denen eine Chance, die sich ausgegrenzt fühlen. Weil sie "ohne Schulabschluss oder mit Migrationshintergrund" sind – oder beides. Ins Gericht ging der Landtagskandidat mit der Praxis großer Reinigungsfirmen, die sich um den Mindestlohn herummogelten: "Das ist ein Saustall! Ich schäme mich als Unternehmer für solche Arbeitgeber!"

Unter dem Motto "Respekt und Solidarität" stand der 1. Mai bei der Gewerkschaft EVG im Georgensgmünder Bürgerhaus. Frank Hauenstein, Geschäftsstellenleiter Nürnberg der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, ging auf soziale Gerechtigkeit in wirtschaftlich erfolgreichen Zeiten ein. Die Vermögen der Superreichen nähmen zu, während die Zahl der in Armut lebenden und von Armut bedrohten Menschen steige.

Maikundgebungen in Roth, Hilpoltstein und Georgensgmünd

© Foto: Stefanie Graff

Nach Grußworten von Bürgermeister Ben Schwarz und Landrat Herbert Eckstein zeigte die große Zahl an Jubilaren, dass die "Bahnerer" aus vollem Herzen ihre Arbeit machen. Für 25 Jahre Mitgliedschaft in der EVG standen 14 auf der Liste, schon 40 Jahre lang sind sieben Mitglieder organisiert. Von den sieben Gewerkschaftern, die vor 50 Jahren beitraten, holten sich Josef Hartl, Gerhard Kirchhof aus Pleinfeld und Matthias Schatz aus Röttenbach ihre Urkunden ab. (Entschuldigt: Arnold Arndt-Rüdiger, Weißenburg, Josef Fischer, Roth, Wilhelm Kastner, Hilpoltstein, Werner Neidel, Schwabach).

Stark vertreten mit 14 Kollegen sind die Mitglieder mit 60 Jahren Zugehörigkeit. Gekommen waren die vier Pleinfelder Karl Altmann, Günter Emes, Berthold Klinger und Willibald Krach, die Gmünder Xaver Krach und Johann Schilling, Ralf Lüdicke und Klaus Reimann aus Roth (Entschuldigt: die Weißenburger Manfred Braun, Siegfried Freitag, Gerhard Scharf, Erhard Fuchs aus Rednitzhembach, Alfred Gross aus Pleinfeld und Georg Rahnhöfer, Kammerstein).

Vor 65 Jahren traten Josef Dick aus Roth und Walter Schernbacher aus Weißenburg bei. Auf 70 Jahre Gewerkschaft blicken Otto Papp, Pleinfeld, und Hans Wießner, Roth, zurück (entschuldigt Johann Alt, Büchenbach, Karl Schwarz, Roth).

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