Marktplatz lässt Thalmässinger Bürgermeister keine Ruhe

12.11.2014, 16:39 Uhr
Marktplatz lässt Thalmässinger Bürgermeister keine Ruhe

© Foto: Tobias Tschapka

Der Marktplatz ist und bleibt das Herzstück. Dass hier dringend Handlungsbedarf herrscht, wissen Marktgemeinderat und Verwaltung schon seit Langem. Nur wenige Geschäfte, dafür viele leer stehende Häuser waren der Grund, warum dieser Platz auf der Liste der sogenannten Leuchtturmprojekte der Gemeinde ganz oben steht. Und die Situation hat sich im nun zu Ende gehenden Jahr nicht gebessert. Im Gegenteil.

Der Marktplatz „lässt mir momentan keine Ruhe“, bekannte Küttinger und spielte damit vor allem auf den möglichen Betreiberwechsel im „Keller-Markt“ an, zu dem er sich in der Sitzung allerdings nicht weiter äußern wollte, um die laufenden Gespräche nicht zu stören. Nur so viel: Die Diskussionen um den „Keller-Markt“ hätten die Einzelhändler verunsichert. Sie hätten ihn gebeten, ausdrücklich an die Bürger zu appellieren, „doch in Thalmässing einzukaufen“.

Seit Langem schon überlegen Bürgermeister und Marktrat, wie sich die Situation für Bürger und Einzelhändler verbessern könnte. Vor einem Jahr hat das Gremium die Liste möglicher „Leuchtturmprojekte“ aufgestellt, auf der neben dem Marktplatz auch der alte Landgasthof „Pyraser“ oder das alte Schulhaus stehen. Im August hatte wie berichtet Stadtplaner Jürgen Lemke vorgestellt, wie diese Projekte tatsächlich zum Leuchten gebracht werden könnten.

Doch alleine kann die Marktgemeinde die Vorhaben nicht stemmen. Finanzielle Hilfe könnte aus dem Topf der Städtebauförderung kommen. Voraussetzung dafür ist, dass die Gemeinde ein förmliches Sanierungsgebiet festlegt. Dieses hatte in den ersten Überlegungen noch nur das Areal rund um den Marktplatz umfasst. Doch dies sei zu wenig, hatten die Mitglieder des Bauausschusses in einer ihrer Sitzungen gemeint und dafür plädiert, auch Projekte für die Städtebauförderung mit anzumelden, die etwas weiter weg liegen vom Marktplatz.

Entsprechend größer war das Sanierungsgebiet, das die Verwaltung nun in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates vorstellte. Es umfasst laut Markus Träger, geschäftsleitender Beamter, inzwischen „gut 26 Hektar“ und ist damit fünfmal so groß wie die Ursprungsvariante. Mit einbezogen wurden nun neben dem „Schwerpunktgebiet Marktplatz“ auch „Ergänzungsgebiete“ wie die Wege von und zum Marktplatz, die Umgestaltung der Thalach-Auen, die Fußgängerbrücke Staufer Weg oder der Bereich von Rathaus und Diakonie. Schließlich, so die Begründung, würden sich deren Defizite auch auf den Marktplatz auswirken.

Dieses größere Sanierungsgebiet wurde in der vergangenen Woche der Regierung von Mittelfranken vorgestellt, nur wenige Tage später gab es ein erstes Gespräch mit Landschaftsplanerin Lucia Ermisch über die Gestaltung von Thalachauen und Bahnhofstraße. Außerdem wurden Gespräche mit Eigentümern und möglichen Investoren geführt.

Doch könnte sich die Marktgemeinde bei einem derart großen Sanierungsgebiet mit den vielen offenen Baustellen nicht irgendwann auch einfach verzetteln? Eine Frage, die in der Sitzung aufgeworfen wurde und die Markus Träger aber verneinte. Die Gefahr bestünde nur, „wenn wir es nicht schaffen, ein städtebauliches Konzept aufzustellen“.

Detailliertes Konzept

Das soll nun passieren. Schon in der gestrigen Bürgerversammlung hatte Georg Küttinger das Prinzip der Städtebauförderung vorgestellt. In einer seiner nächsten Sitzungen wird der Marktrat dann das Sanierungsgebiet samt Satzung ganz offiziell festlegen. In einer Klausurtagung soll im Frühjahr dann ein detailliertes Konzept erstellt werden.

Noch in diesem Jahr wird außerdem eine Datenbank erstellt, in der alle Grundstücke im Sanierungsgebiet erfasst und bewertet werden. Außerdem werden die Gebäudeeigentümer im Sanierungsgebiet alle angeschrieben und informiert. Und für die weiteren Planungen oder Analysen werden Fachbüros eingeschaltet.Nicht zuletzt sollen im nächsten Jahr auch der Neubau des Feuerwehrhauses begonnen und der Neubau der Turnhalle vorangetrieben, die Gewerbegebiete erweitert und ein Konzept zur Wirtschaftsförderung erstellt werden.

Jetzt heiße es, „Ärmel hochkrempeln und arbeiten“, hatte Küttinger schon zu Beginn seiner Informationen zur Städtebauförderung gefordert. Sein Fazit am Ende der Diskussion fiel ähnlich aus: „Wir haben viel zu tun“.

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