Milchviehhalter gehen auf die Barrikaden

31.5.2016, 15:40 Uhr
Milchviehhalter gehen auf die Barrikaden

© Foto: Tschapka

Die Milchbauern fuhren am Dienstagvormittag mit rund 25 Traktoren vor das Tor der Thalmässinger Goldmilch-Molkerei und übergaben Geschäftsführer Karl Kunz und Aufsichtsratsvorsitzendem Josef Barth ihr Forderungspapier. Darin verweisen sie unter anderem auf die Beschlüsse der Agrarministerkonferenz, in der es unter anderem heißt, dass alle Marktbeteiligten die Möglichkeit erhalten sollen, die Milchmenge eigenverantwortlich zu reduzieren – aus Sicht des BDM die einzige Möglichkeit, sich aus der Krise zu befreien. „Obwohl demokratisch beschlossen, will Landwirtschaftsminister Christian Schmidt dies nicht durchsetzen. So wird Demokratie mit Füßen getreten!“, schimpfte BDM-Kreisvorsitzender Manfred Gilch.

Die auf dem Milchgipfel beschlossenen Sofortmaßnahmen von 100 Millionen Euro bezeichnete der Kreisvorsitzende als Brandbeschleuniger, der die Krise nicht lösen, sondern höchstens verlängern würde.

Wenngleich man die Thalmässinger Molkerei, die über einen guten Ruf verfügen würde, nicht angreifen wolle, so sei man dennoch heute hier zusammengekommen, um an deren Verantwortung zu appellieren. „Wir fordern Sie auf, bei ihrem Verband ordentlich auf den Tisch zu hauen, denn wer stillhält, stimmt dem Milchpreis so zu, wie er derzeit ist“, erklärte Gilch unter dem Applaus aller beteiligten Milchbauern.

Molkerei-Geschäftsführer Karl Kunz versicherte, dass man die Forderungen der Milchviehhalter grundsätzlich teilen würde. „Wir sind als kleine Genossenschaft nah dran am Landwirt und wissen um die dramatische Situation. Und wir wollen zu einer Lösung der Milchkrise beitragen“, machte er deutlich.

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