Milchviehhalter kritisieren Landwirtschaftsministerium

24.8.2015, 17:36 Uhr
Milchviehhalter kritisieren Landwirtschaftsministerium

© Foto: Harry Rödel

Damit vertritt er eine ganz andere Position als BBV-Kreisobmann Thomas Schmidt, der vergangene Woche bei einer Protest-Aktion vor Aldi in Roth die „ruinöse Preispolitik der Handelskonzerne“ anprangerte (wir berichteten).

Die Proteste der Milchbauern, so der Kreis-Chef und bayerische Landesvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter, sollten sich gegen das Landwirtschaftsministerium mit Minister Christian Schmidt an der Spitze wenden und nicht gegen Handelsketten. Das Ministerium lege sich stets quer, wenn es darum gehe, auf EU-Ebene Regulierungs-Instrumente für den Milchmarkt durchzusetzen.

Ein solches Instrument wäre die Anpassung der Produktion an die Nachfrage, erklärte Johannes Pfaller, Mitglied des Kreisvorstands des BDM, bei einem Pressetermin.„Wir produzieren eines der wertvollsten Lebensmittel und trotzdem bewegt sich in Brüssel gar nichts, weil das deutsche Landwirtschaftsministerium nicht mitspielt“, beschreibt Gilch den Einfluss der deutschen Politik auf die Europäische Union und damit natürlich auch auf den Milchmarkt.

Der BDM propagiere seit Jahren, die Produktion zu bremsen, sobald der Druck zu groß ist. Doch trotz dreier heftiger Krisen in den vergangenen sechs Jahren passiere gar nichts, weil der Einfluss der Industrie und des Deutschen Bauernverbands zu groß sei, die beide den freien Märkten das Wort reden würden. Für Gilch ist der DBV der „Steigbügelhalter der Industrie“. In schöner Regelmäßigkeit hätten Großbetriebe und Bauernverband Vorschläge des BDM zur Regulierung des Milchmarktes abgeschmettert.

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