Milena Slupina darf zur Europameisterschaft

18.4.2012, 14:00 Uhr
Milena Slupina darf zur Europameisterschaft

© Giurdanella

Das sportliche Aushängeschild der Bernloher Kunstradfahrer zeigte bei diesem Qualifikations-Marathon mit insgesamt sieben Wettbewerben die besten Ergebnisse, die jemals ein Rother Kunstradfahrer erzielt hat. Aber bis Milena Slupina endlich das EM-Ticket gelöst hatte, gab es auch Tiefen.

Trotz Krankheit gestartet

Es begann mit der bayerischen Meisterschaft, die sie trotz einer Magen-Darm-Grippe bestritt. Das Ergebnis war nicht ganz schlecht, aber auch nicht gut genug um den Titel zu gewinnen. Slupinas Mitbewerberin aus Soden hatte nämlich einen richtig guten Tag erwischt, und so blieb für das fränkische Ausnahmetalent nur der zweite Platz.

Es folgten drei Junior-Master-Wettbewerbe, jeweils im Abstand von zwei Wochen mit jeweils zwei Wettbewerben an einem Tag. Die Serie dient zur Auswahl der besten Sportler für die Europameisterschaft und zur Auswahl des Kaders für das nächste Jahr. Und in diesem Jahr hatten sich gleich vier Sportlerinnen vom Schwierigkeitsgrad her höher platziert als bisher jemals vorgekommen.

Um einige Zehntel höher

Milena Slupina lag dabei noch um einige Zehntel höher als alle anderen und hatte damit das Recht sich erst alle anschauen zu können um dann zuletzt ihr Programm zu zeigen. Wie sich dann beim ersten Junior-Masters in Böhl-Iggelheim herausstellte, ist dieses Recht aber auch eine Last. Keiner wusste, was die anderen wirklich konnten, alle waren übervorsichtig und brachten nicht wirklich ihre Leistung.

Am schlimmsten erwischte es allerdings Milena Slupina, die in der Vorrunde auch nicht ansatzweise ihr Programm vortragen konnte. Kaum auf dem Rad, schon strauchelte sie und stand unverhofft oft auf dem Boden. Die Konsequenz dieses Blackouts: Platz elf mit der schlechtesten Punktzahl ihrer Juniorenkarriere. Dann ging es um Schadensbegrenzung in der Zwischenrunde, und da war sie wieder dran an den anderen.

Die zweite Masters war in Stadtlohn an der niederländischen Grenze. Hier galt es nun aufzuholen. Und in der Vorrunde gelang das ein wenig. Auch wenn die Punktzahl noch nicht gut genug war, reichte sie doch zum Sieg gewinnen. Anscheinend ein kleiner Schock für die Mitbewerberinnen, denn im folgenden Abendprogramm verabschiedete sich eine der Favoritinnen schon fast endgültig aus dem Kreis der engeren Favoriten, während Milena sich nun mit Kathrin Hartenbauer aus Magstadt den zweiten Platz nahezu punktgleich teilte.

Vorne lag Viola Brand, die Überfliegerin des Vorjahres und Weltrekordhalterin. Sie hatte zwar nicht alles so souverän wie 2011 im Griff, lag aber schon jetzt nach Punkten nahezu uneinholbar vorne.

Gewaltig vorgelegt

Die dritte Masters in Öhringen musste die Entscheidung um den zweiten Teilnahmeplatz bringen. Adriana Mathis, die hier teilnahm, um ihre deutschen Mitbewerberinnen bei der EM zu testen, legte gewaltig vor: ein Punkt über der aktuellen Bestmarke von Viola Brand, die dann aber nachlegte und einen Punkt über dem Ergebnis von Mathis lag. Milena Slupina wiederum präsentierte sie sich so, wie es sich die Trainer vorstellten. Nahezu fehlerfrei konnte sie den Rekord nochmals um einen Punkt verbessern und diesen Wettbewerb gewinnen.

Mit diesem neuen deutschen Rekord im Gepäck fährt sie nun im Mai zur Europameisterschaft. Dort wird sie auf drei nahezu gleichstarke Gegnerinnen aus Deutschland, Tschechien und Österreich treffen.

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