Mit Gredl kollidiert: Einspruch war erfolgreich

17.7.2018, 15:10 Uhr

Und wieder ein Unfall mit der "Gredl" in Eckersmühlen: Weil ein 47-jähriger Elektriker aus Hilpoltstein das Tempo der heranfahrenden Regionalbahn unterschätze, kam es am 16. März diesen Jahres trotz der Einleitung einer Vollbremsung durch den Zugführer zu einem Zusammenstoß. Der Unfall verlief glimpflich, denn es entstand nur ein Sachschaden in Höhe von rund 5000 Euro. Verletzt wurde niemand.

Der Unfallverursacher, gebürtig in Palermo, der einen Strafbefehl wegen "fahrlässigen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr" erhalten und dagegen Einspruch erhoben hatte, sagte bei Gericht, dass es in seiner Heimat so gut wie keine unbeschrankten Bahnübergänge gäbe. Er kenne so etwas nicht. Zudem habe er das Tempo des Zuges unterschätzt und sei aus Unachtsamkeit zu nahe am Gleis gefahren.

40 Tagessätze zu je 70 Euro sollte der Handwerker bezahlen, zudem sollte er seinen Führerschein für zwei Monate abgeben. "Zu lange", wie Rechtsanwalt Wolfgang Meier aus Hilpoltstein meinte, denn dann sei sein Mandant seinen Job los und dann könne er auch nicht mehr den Unterhaltsverpflichtungen für seine Kinder nachkommen. Da aufgrund des Einkommens des Sizilianers die Tagessatzhöhe nach unten korrigiert werden musste, kamen die Staatsanwältin und Richter Michael Schlögl aufgrund der "besonderen Umstände" (Richter Schlögl) dem 47-Jährigen insofern entgegen, als sie die Zahl der Tagessätze auf 50 erhöhten, den Betrag aber auf 28 Euro reduzierten. Den Führerschein muss er nur noch für einen Monat abgeben, sodass nunmehr ihm, seiner Familie und seinem Arbeitgeber geholfen ist.

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