Mit Hilfe Hoffnung auf Zukunft schenken

ROTH - „Nur wenn Menschen jede Hoffnung verloren haben, sind sie bereit, in eine ungewisse Zukunft zu fliehen. Wir können dazu beitragen, dass diese Menschen wieder an ein Leben in ihrer Heimat glauben. Wenn wir ihnen da helfen, wo sie zu Hause sind.“ Das ist die Grundidee, die alle vier Hilfsprojekte der aktuellen Landkreis-Spendenaktion „Jeder Bürger 1 Euro 2015/16“ unter Schirmherrschaft von Landrat Herbert Eckstein verbindet.

Hilfe, die vor Ort ankommt. Auf direktem Weg. Unbürokratisch und nachhaltig. Das ist seit rund drei Jahrzehnten die Leitlinie der Landkreis-Spendenaktion. Sie könnte in diesen Tagen nicht aktueller sein. Weltweit sind laut Uno-Flüchtlingshilfe derzeit knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Not. Neun von zehn Flüchtlingen leben in Entwicklungsländern, nachdem die meisten innerhalb des eigenen Landes oder in ein Nachbarland fliehen. Rund die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche.

Ihnen will die neue Spendenkampagne „Jeder Bürger 1 Euro 2015/16“ helfen. Projekt I: Der in Deutschland lebende syrische Ingenieur Dr. Adnan Wahhoud baut und unterhält mit Spendengeldern sechs kleine Krankenambulanzen im Umland des umkämpften und zerstörten Aleppo in Syrien; darunter auch den „Medical Point Abzemo-Roth“, der mit Hilfe der letzten Landkreisspendenaktion und in Kooperation mit der Rother Kriegskindernothilfe entstanden ist. Fast monatlich besucht Wahhoud alle Ambulanzen und schaut darauf, dass jeder Spenden-Euro zielgerichtet eingesetzt wird. Gern würde er einen weiteren „Medical Point“ einrichten, um ärztliche Hilfe zu ermöglichen, nachdem viele Ärzte das Land verlassen haben (Infos unter: www.landratsamt-roth.de; Suchstichwort: Wahhoud).

Projekt II: Ein Erdbeben in Nepal forderte im April über 9000 Menschenleben. Der Wiederaufbau wird noch Jahre dauern. Bernhard Abt, KJR-Geschäftsführer und Pate des Hilfsprojekts, hat in Nepal Govinda Pahari als tatkräftigen, strukturiert arbeitenden und hilfsbereiten Menschen kennengelernt, der Kindern mit Bildung Zukunftschancen eröffnen will. Pahari ist Gründer und Vorsitzender der „Butterfly Foundation“, die ein Kinderheim trägt; er engagiert sich für den Wiederaufbau der zerstörten Badhdwar Primary School in einer entlegenen Gegend nördlich von Kathmandu; er tut dies aus der Überzeugung, dass Bildung Kindern die besten Chancen bietet, ihrer Armut zu entkommen (Infos auf Facebook unter „Butterfly Foundation“).

Projekt III: Tausende von Familien aus Syrien und Irak suchen im Nordirak und in Jordanien Schutz vor Krieg und Terror. Mitarbeiterteams von terre des hommes kümmern sich in den Flüchtlingscamps um die Familien, bieten den Jungen und Mädchen Zeit und Raum zum „Kindsein“ und helfen dabei, dass diese ihre traumatischen Erlebnisse bewältigen lernen (Infos unter: www.tdh.de).

Projekt IV: Seit 1996 unterstützt der Landkreis die Deutsche Kathrin Rohde und das von ihr aufgebaute afrikanische Hilfs-Projektdorf „Ampo“ in Ougadougo/Burkina Faso. In dem Mädchenhaus Mia/Alma leben 50 junge Frauen mit ihren Kindern. Sie sind aus ihren Familien geflohen, weil sie zwangsverheiratet oder beschnitten werden sollen; oder sie wurden wegen einer (unerwünschten) Schwangerschaft verstoßen. Drei Jahre dürfen sie bleiben, werden ausgebildet als Schneiderin, Friseurin, Gärtnerin, Köchin oder Servicekraft. Was aber fehlt, ist eine Küche (mehr unter www.sahel.de/ampo/einrichtungen/maedchenhaus-mia)

So unterschiedlich die Schicksale der Menschen sind, denen „Jeder Bürger 1 Euro“ helfen will, für Schirmherr Eckstein ist sicher: „Mit den Spenden tragen wir dazu bei, dass Kinder und Familien wieder auf ein Leben hoffen können – dort, wo sie sich wirklich zu Hause fühlen.“

Spenden können bis Dezember eingezahlt werden auf die Spendenkonten: Sparkasse Mittelfranken-Süd, BIC: BYLADEM1SRS; IBAN: DE76 7645 0000 0000 181818; oder Raiffeisenbank Roth-Schwabach, BIC: GENODEF1SWR; IBAN: DE24 7646 0015 0000 150150