Möglicher Rassismus: TSG erstattet Anzeige

17.1.2019, 15:28 Uhr
Möglicher Rassismus: TSG erstattet Anzeige

© Foto: Salvatore Giurdanella

Vertreter des TSV Weißenburg, die am Donnerstag telefonisch Kontakt mit TSG-Abteilungsleiter Mathias Hofmann aufgenommen haben, bleiben bei ihrer Version, dass die Fans nicht die Affenlaute "Uh-uh-uh" skandiert, sondern ihren Torwart Johannes Uhl gefeiert hätten.

Mathias Hofmann, der während der Vorfälle selbst beim Skifahren war, hat externe Meinungen eingeholt. Jürgen Schmid, Trainer des TSV Freystadt, war dadurch aufgefallen, dass er den Schiedsrichter davon abhalten wollte, die rote Karte wegen der Wasserspritzer zu ziehen, weil er den Spielabbruch vorausahnte. "Da war eine sehr geladene Stimmung zwischen dem Weißenburger Block und der Rother Bank, sehr feindselig", beschrieb er die Situation gegenüber der RHV, "es herrschte ein extrem aggressiver Ton." Ob die Zuschauer "Uh-uh-uh" oder "Uhl-Uhl-Uhl" skandiert haben, hat er nicht wahrgenommen, "komisch" aber für ihn, dass der Keeper gar keine Aktion hatte.

Stefan Handl, Trainer der DJK Göggelsbuch, die auf den Rängen dahinter platziert war, konnte auch nicht sagen, ob das "L" ausgesprochen wurde oder nicht, erklärt aber, dass die Fans dabei nicht zu Torwart Uhl geschaut haben, sondern zur Rother Bank: "Da ist schon gut Stimmung gemacht worden."

Hofmann betonte, dass die TSG die Halle wegen Untätigkeit der Offiziellen und der Schiedsrichter verlassen hätten und sich die Anzeige nicht gegen den TSV Weißenburg per se richtet: "Wir sagen nicht, dass der TSV ein rassistischer Verein ist, das ist er ganz sicher nicht, aber wir wollen ihm und dem Verband die Gelegenheit geben herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist."

Außerdem wolle man bewirken, dass den offiziellen Verlautbarungen zum Miteinander und zur Vorurteilsfreiheit auf den Fußball-Plätzen auch Taten folgen: "Wenn’s passiert, dann macht man gefühlt die Augen zu." Es gehe um eine Sensibilisierung der Schiedsrichter und des Verbandes. Laut Hofmann hat Bezirksspielleiterin Sandra Hofmann einen runden Tisch angeregt, in dem unter der Regie eines Mediators die beiden Vereine, Vertreter der Schiedsrichter und des Verbandes über die Vorfälle sprechen.

Intern will die TSG auf die Spieler einwirken, so Hofmann, "gelassener auf solche Dinge zu reagieren und, wenn es ausufert, ruhig zu bleiben".

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