Nach 555 Kilometern auf der Piste rein ins Festvergnügen

SPALT - Angefangen hat es vor über 25 Jahren im österreichischen Burgenland. Seit 1984 besteht eine offizielle Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Spalt und der Kurgemeinde Bad Sauerbrunn. Mit der Neuauflage eines Staffellaufs von Bad Sauerbrunn nach Spalt begann ein turbulentes Festwochenende in der Hopfen- und Bierstadt.

Im Jahr 1985 hatte der Sauerbrunner Kurt Balla den ersten „Stafettenlauf“ — so der österreichische Ausdruck für das sportliche Geschehen — vom Burgenland zur fränkischen Partnerstadt organisiert. Schon damals mit dabei war sein Sohn Karl, der jetzt die Neuauflage als Organisator und Mannschaftsführer realisierte.

Je sechs Läufer und eine Läuferin aus Spalt und Bad Sauerbrunn begaben sich, begleitet von mehreren Kleinbussen und Wohnmobilen, am vergangenen Mittwochmorgen auf die 555 Kilometer lange Strecke (wir berichteten). Jeweils zehn Kilometer am Stück absolvierten die Teilnehmer, ehe sie den Staffelstab an den jeweils nächsten Protagonisten übergaben. Das summierte sich bis zur Ankunft in Spalt für jeden der 14 Läufer auf eine Laufstrecke von rund 40 Kilometern.

Am Freitagnachmittag versammelte sich am Ziel des Laufevents auf dem Spalter Gabrieliplatz eine große Schar begeisterter Spalter Zuschauer, um mit Fähnchen ausgerüstet die Laufmannschaft gebührend zu empfangen. Nachdem die kurz vorher in zwei Bussen angekommene österreichische Partnerdelegation, bestehend aus über 100 Sauerbrunnern einschließlich ihrer Blaskapelle „Die Schäffener Bömische“, die Spalter Zuschauerschar verstärkt hatte, war es so weit.

Unter den Klängen der Burgenländer Musikanten absolvierte die auf den letzten Metern vereinigte Laufgruppe den Abschlussabschnitt auf der Spalter Herrengasse durch das Spalier der jubelnden Zuschauer zum Zielstrich auf Höhe des Spalatin-Denkmals, wo sie von den Bürgermeistern der beiden Partnergemeinden in Empfang genommen wurden.

„Spielführer“ Karl Balla überreichte den bunten Staffelstab mit einer im Hohlraum versteckten Erinnerungsurkunde mit den Fotos der beteiligten Läuferinnen und Läufer an Bürgermeister Udo Weingart. Auch ein Lauftrikot und eine Lauf-Regenjacke wechselte zum Spalter Bürgermeister. Weingart lobte die „wunderbare Idee“ und die intensiven Vorbereitungen einschließlich der aufwändigen Streckenerkundung.

Gerhard Hutter, Bürgermeister der Gemeinde Bad Sauerbrunn, bekannte sich zum Ziel der Partnerschaftspflege, sich näherzukommen, zusammenzuwachsen und Kameradschaft zu bewahren. Das gemeinsame Unternehmen der 14 Sportler und acht Begleitpersonen als Fahrer und Betreuer habe dazu erheblich beigetragen.

Der anschließende Empfang der Stadt im Sitzungssaal des Rathauses führte die insgesamt 124 Sauerbrunner Gäste mit den Spalter Gastgebern zusammen. Die strapazierten Läufer konnten aufatmen, denn die angekündigten Bananen als Vitaminstoß entpuppten sich als kalorienreiches fränkisches Buffet. Und auch das vernehmbare Lechzen nach Spalter Bier fand nach 555 Laufkilometern ein zufriedenstellendes Ende. Am Staffellauf waren auf Spalter Seite beteiligt: Marga und Reinhold Arnold, Martin Ehard, Robert Eitel, Gerhard Maurer, Theodor Sichert und Stefan Zottmann als Läufer (alles Mitglieder des „Lauftreff Spalt-Großweingarten“) sowie Willi Arnold und Wolfgang Loesch als Fahrer und Betreuer.

Während der abendlichen Veranstaltung „Wein trifft Bier“ wurden weitere Geschenke ausgetauscht. Aus der Hand von Bürgermeister Gerhard Hutter erhielt Udo Weingart zudem den „Ehrenring der Gemeinde Bad Sauerbrunn“ für langjährige Verdienste um die Pflege der funktionierenden Partnerschaft.