Neue Hallenbad-Idee für Roth?

24.6.2018, 15:56 Uhr
Neue Hallenbad-Idee für Roth?

© Archiv-Foto: Salvatore Giurdanella

Die Sitzung des Stadtrats verheißt Erfrischung – zumindest geraten die Wogen um ein Hallenbad, die lange glatt gehalten wurden, wieder in Bewegung: Die Verwaltung schlägt vor, "die Möglichkeiten für ein zusammen mit dem Landkreis Roth zu errichtendes Hallenbad auf dem Gelände des bestehenden Freizeitbades zu untersuchen". Ein gemeinsames Bad mit Schwabach und Rednitzhembach, wie von den beiden nördlichen Kommunen damals angeregt, solle nicht weiter verfolgt werden.

Warum? Zunächst hatte der Stadtrat die Verwaltung im Oktober 2016 aufgefordert, erst einmal Gespräche mit anderen Kommunen innerhalb des Landkreises zu führen statt ausschließlich mit Schwabach in Verhandlungen über ein gemeinsames Bad zu treten.

Das habe man dann auch getan, heißt es nun in der Sitzungsvorlage. Von den 14 angeschriebenen Gemeinden hätten vier — Büchenbach, Georgensgmünd, Schwanstetten und Wendelstein — "grundsätzliches Interesse" gezeigt. Doch entweder gab es bereits ein eigenes Bad (wie etwa in Georgensgmünd), oder man hätte es gern im eigenen Ort, oder man strebe eine Lösung mit dem Landkreis und all seinen Kommunen solidarisch an.

Ein Gespräch mit dem Landrat hat laut Bürgermeister Ralph Edelhäußer dann ergeben, dass der Kreis sich bei einem Hallenbadbau in Roth insoweit engagiere, dass er sein Kontingent an Schwimmstunden für die landkreiseigenen Schulen als "Zuschuss" für die Investitionskosten einbringen werde. Am Unterhalt werde er sich nicht beteiligen, aber ein "adäquates Nutzungsentgelt" für die Schwimmstunden der Klassen entrichten. Landrat Eckstein hatte dazu auch auf Nachfrage unserer Zeitung bereits konstatiert: "Der Landkreis baut kein Hallenbad."

Mit Schwabach und Rednitzhembach habe die Stadtverwaltung dann nicht mehr gesprochen, weil dort die Bereitschaft zum gemeinsamen Bad ja gegeben sei.

Neue Zahlen bei der Badefahrt

Inzwischen haben sich Bürgermeister und Vertreter von Verwaltung und Fraktionen aber auf eine "Badefahrt" begeben: Im nordrhein-westfälischen Rees steht ein reines Hallenschwimmbad, das 3,8 Millionen Euro gekostet hat und dessen jährliches Unterhaltsdefizit durch Gegenrechnung und Vergünstigungen bei 500 000 Euro liegt. Ein Freizeitbad im benachbarten Kleve hat dagegen rund 22 Millionen Euro an Investitionskosten verschlungen.

Für die Stadtverwaltung ist das Fazit: 1. Die Kosten für ein eigenes Bad sind niedriger als erwartet. 2. Die Stadt Schwabach überlege inzwischen, ein Hallenbad "auch allein zu stemmen". 3. Die Stadt Roth solle sich ihrer Kreisstadtfunktion bewusst sein. Und 4. Ein Schwimmbad (mit 25-Meter-Sport- und Lehrschwimmbecken) könne gemeinsam mit dem Landkreis in Roth — auf dem Gelände des Freizeitbades — realisiert werden. Genauer Standort, Zugang zu Parkplätzen und die Hochwassergefährdung müssten allerdings noch berücksichtigt werden. Auch Investitions- und Betriebskosten sowie Zuschussmöglichkeiten und eine gemeinsame Energieversorgung mit dem Freizeitbad solle eine Machbarkeitsstudie ermitteln.

Also schlägt die Verwaltung vor, die gemeinsamen Pläne mit Schwabach und Rednitzhembach ad acta zu legen. Statt dessen soll der eigene Hallenbadbau in Roth "zusammen mit dem Landkreis" untersucht werden.

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