Neue Orgel für Hilpoltsteiner Kirche angeliefert

17.8.2017, 14:11 Uhr
Neue Orgel für Hilpoltsteiner Kirche angeliefert

© Foto: Elke Bodendörfer

Fast ein Dutzend freiwilliger Helfer aus der Kirchenverwaltung und dem Pfarrgemeinderat wartete am Morgen schon sehnsüchtig darauf, die Einzelteile vom Lkw abzuladen. Am Mittwoch war der Lkw aus der Schweiz angereist und musste erst mal durch den Zoll in Weißenburg, bevor es endgültig am Donnerstag nach Hilpoltstein ging.

Ein Dreivierteljahr hat es gedauert bis die Firma Goll aus Luzern die neue Orgel angefertigt hat. Es wurden aber auch viele Teile der alten Orgel dazu verwendet, das Gehäuse wurde zum Teil ebenso restauriert wie die alten Holzpfeifen. "Das historische Gehäuse wurde auf die ursprüngliche Größe reduziert, so wie die Bittner-Orgel vor zirka 180 Jahren ausgesehen hat", erklärte Pfarrgemeinderat Josef Fersch, "wegen des Denkmalschutzes."

Aus Denkmalschutzgründen wird bei der neuen Orgel auch auf Elektronik verzichtet. Es handelt sich um eine rein mechanische Orgel. Bis allerdings die ersten Töne zu hören sind, vergehen noch zirka drei bis vier Wochen. So lange dauert der Aufbau. Kein Wunder, besteht die Orgel doch aus zirka 30 000 Einzelteilen, darunter allein 3000 Pfeifen. Die größte Pfeife misst zirka 4,80 Meter und ist rund 80 Kilogramm schwer. "Sie musste gekröpft werden, damit sie überhaupt auf die Empore passt", weiß Kirchenpfleger Erich Bergauer. Die kleinste Pfeife ist nur ein paar Millimeter groß.

Mit einer Hebebühne hievt Bergauer die ersten Teile bereits hinauf auf die erste und die frisch gebretterte zweite Empore, die auch mit einem neuen Podest für den Chor versehen wurde. Doch die meisten Teile werden erst einmal unten im Kirchenraum teilweise auf den Bänken zwischengelagert und mit Hilfe der Schweizer Orgelbauer sortiert. Und die kennen sich aus. Die Orgelbaufirma Goll mit ihren 15 Mitarbeitern feiert schließlich kommendes Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Firmenchef Lukas Goll legt selbst mit Hand an, lädt mit aus und ist beim Aufbau der acht Tonnen schweren Orgel mit dabei. Für dieses Schwergewicht musste eigens die Statik geprüft und die zweite Empore saniert werden.

Aufwändiges Intonieren

Lukas Goll verrät aber auch, dass der schwierigste Teil nicht der Aufbau selbst ist, sondern der klangliche Teil, sprich das Intonieren der Orgel oder die klangliche Anpassung an den Kirchenraum. Das macht dann, wenn die Orgel steht, ein Orgelbauer. "Das dauert dann noch einmal zwei Monate", rechnet Goll.

Die Einweihung der restaurierten Orgel, die rund 875 000 Euro kostet, ist für den 26. November, dem Christ-Königs-Sonntag, geplant. Das dürfte zu schaffen sein, meint der Schweizer Orgelbauer.

Keine Kommentare