Offenbau ist absolut spitze

16.10.2014, 16:44 Uhr
Offenbau ist absolut spitze

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Insgesamt 22 Plätze hatte sich die Jugendbeauftragte auf ihrer Rundreise angeschaut, die Geräte und Fußballtore begutachtet, den Pflegezustand beurteilt, möglichen Handlungsbedarf notiert und am Ende Noten verteilt für den Zustand der Anlage. Im Durchschnitt „gibt es eine 2,8“, fasste Eva Dorner in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates ihre Analyse zusammen. Und das heißt: „Die Plätze entsprechen in der Regel dem Sicherheitsstandard und sind kindgerecht.“

Im Einzelnen gibt es aber natürlich Unterschiede, manchmal sogar sehr große. Das Vorzeige-Objekt schlechthin sei der vor drei Monaten eingeweihte Spielplatz in Offenbau, laut Eva Dorner ein wahres „Schmuckstück“. Viel genutzt werde auch das Fußballfeld in Schwimbach. Wenig los sei dagegen auf dem Bolzplatz in Landersdorf (vielleicht ja auch, weil das zweite Fußballtor abgebaut wurde?) oder auf dem Spielplatz im Pyraser Wohngebiet „Weidi“.

Die Bestandsaufnahme der Jugendbeauftragen fiel zeitlich zusammen mit einer der CSU. Und da sah das Ergebnis nicht ganz so rosig aus. Schon vor einem Monat hatte Johannes Mailinger in einem Antrag an Bürgermeister Georg Küttinger von „großen Defiziten“ gesprochen, die abgebaut werden müssten. Der Grund für die auf den ersten Blick so unterschiedlichen Einschätzungen: Die Note 2,8 beziehe sich auf die gesamte Marktgemeinde, erklärte Mailinger. Der CSU aber geht es vor allem um die Spielplatzsituation im Kernort Thalmässing. Da läge die Note bei über drei, und daher „müssen wir hier handeln“.

Konkretes Konzept gefordert

Eine Forderung, mit der Bürgermeister Küttinger nicht so recht etwas anfangen konnte. Was denn mit „sofort verbessern“ gemeint sei?, wollte er von der CSU wissen und forderte konkrete Vorschläge ein. Die Bestandsaufnahme jedenfalls läge nun ja vor, „entweder der Antrag werde nun abgelehnt oder es muss ein konkretes Konzept eingereicht werden“, schimpfte Küttinger.

Genau dieses könnten die Jugendbeauftragte und der CSU-Vertreter gemeinsam erarbeiten, versuchte Fraktionssprecher Michael Kreichauf wieder Ruhe in die Diskussion zu bringen und kam mit diesem Vorschlag bei den beiden Betroffenen auch ganz gut an. Ganz offiziell und einstimmig beauftragte der Marktrat daher Eva Dorner und Johannes Mailinger, ein Konzept zur Verbesserung der Spielplatzsituation vorzulegen. Die Ideen sollen im November im Kultur- und Sozialausschuss und danach dem gesamten Marktgemeinderat vorgestellt werden.

Keine Antwort gab es auf die Frage Mailingers, wann denn der große, zentrale Spielplatz für Thalmässing realisiert werden könne. Um diesen war es bereits Anfang des Jahres gegangen, als Sabine Ronge (CSU) und Heiko Lesch (Thalmässinger Liste) ihr „Spielplatz-Konzept“ mit Angeboten für Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern und Großeltern vorgestellt hatten. Wenn er das wüsste, wäre er Hellseher, so Küttinger süffisant auf Mailingers Nachfrage, um dann aber doch wieder ganz sachlich zu informieren, dass ein Fachbüro derzeit die Machbarkeit prüfe und Ende Oktober ein Gesprächstermin sei.

Mit ihren anderen beiden Anträgen hatten die Christsozialen dann aber nicht so viel Erfolg. So hatte Mailinger gefordert, dass eine Prioritätenliste für die Erneuerung und Überarbeitung der bestehenden Spielplätze erstellt wird. Die Wartung sei Sache der laufenden Verwaltung, so Küttinger. Es sei eine Aufstellung der notwendigen Arbeiten vorhanden. Nun extra für den Marktgemeinderat eine Prioritätenliste zu erstellen, bezeichnete er als „bürokratischen Aufwand“. Besser sei es, das Notwendige pragmatisch gleich mit den Verantwortlichen vor Ort zu klären. Und Mailinger zog diesen Antrag zurück.

Antrag überflüssig

Als dritten Punkt auf dem Papier hatte die CSU schließlich gefordert, am „Berg“ einen neuen Kinderspielplatz zu bauen. Auch diesen Antrag befand Küttinger für überflüssig. Vielmehr seien im Zuge der Dorferneuerung schon Pläne für Spielplätze in den einzelnen Ortsteilen wie in Ruppmannsburg vorhanden und mancher Ort wie Reichersdorf wolle gar keinen. Hier einen zentralen Spielplatz zu bauen, „da wird schon die Standortsuche schwierig“, so Küttinger.

Außerdem wehrte sich Küttinger dagegen, dass der Marktgemeinderat hier etwas beschließen soll, „wo doch im Zuge der Dorferneuerung sich die Bürger selbst Gedanken machen sollen, was getan werden sollte und was nicht“. Ergo habe sich der Antrag „mit der Dorferneuerung erledigt“. Dennoch stimmte der Marktgemeinderat dem Antrag auf einen zentralen Spielplatz mehrheitlich zu.

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