Ortsumgehungen: Widerstand, aber auch anonyme Befürworter

HILPOLTSTEIN - Am 12. März, stimmt der Hilpoltsteiner Stadtrat über den Bau von Umgehungsstraßen für Hilpoltstein, Meckenhausen/Sindersdorf und Unterrödel ab.Die CSU lehnt alle drei Umgehungen ab, die Freien Wähler fordern vehement den Bau der Umfahrungen, und die SPD ist hinsichtlich Meckenhausen/Sindersdorf gespalten, lehnt aber Umgehungen für Hilpoltstein und Unterrödel ab.

Momentan scheint es in Hilpoltstein kein anderes Thema als die (große) Umfahrung zu geben. Diesen Eindruck vermitteln jedenfalls Transparente, die in der Heidecker und der Freystädter Straße sowie in der Zwingerstraße an Zäune und Mauern angebracht sind. „Hip ertrinkt im Verkehr, die Umgehung muss her! Ja zur Umgehung!!!“ ist auf einem Transparent zu lesen, „Wir Menschen am Altstadtring sind schützenswert! Ja zur Umgehung!!!“ auf einem anderen.

Ein Hinweis zu den Initiatoren dieser Aktion fehlt aber. Wer die Transparente angebracht hat, wissen weder Bürgermeister Markus Mahl noch SPD-Fraktionssprecher Benny Beringer und dessen FW-Kollege Michael Greiner. Und auch in der Stadtverwaltung ist man in dieser Hinsicht ratlos.

Mit Unterstützung der FW?

Lediglich CSU-Fraktionsvorsitzender Hans Meier weiß von einem etwa 45 Personen umfassenden Zirkel zu berichten, der sich mit Unterstützung der Freien Wähler für eine Hilpoltsteiner Umfahrung einsetze. Meier vergleicht die Debatte um die Ortsumfahrung mit der Diskussion um den Bau von zwei Windkraftanlagen in Meckenhausen. In beiden Fällen seien Befürworter und Gegner erst aktiv geworden, als es schon zu spät war.

Was Meier bei der Debatte um Umgehungen und Windkraft furchtbar ärgert, ist der Umstand, dass Mandatsträger ständig mit Anrufen bombardiert und zum Teil unter Druck gesetzt werden, wie es in der CSU-Fraktion passiert sei. „Dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn niemand mehr in den Stadtrat gewählt werden will.“

Bei der Entscheidung hinsichtlich der Umgehung für Hilpoltstein sind sich SPD und CSU einig. Beide Fraktionen werden am nächsten Donnerstag dagegen stimmen. Mittlerweile rührt sich auch in Hofstetten Widerstand gegen dieses Projekt. Wenn es nach Klaus-Jürgen Müller geht, werden mindestens 100 Hofstettener Bürger vor der Stadtrats-Sitzung am 12. März am Marktplatz ihren Widerstand gegen die Hilpoltsteiner Umgehung zum Ausdruck bringen. Um den Protest zu organisieren und ein Stimmungsbild in Hofstetten einzufangen, findet am Montag, 9. März, im Feuerwehrhaus ein Treffen statt.