Physiksaal, Gruppenräume, Lernwerkstatt und Küche

25.10.2016, 15:59 Uhr
Physiksaal, Gruppenräume, Lernwerkstatt und Küche

© Foto: Carola Scherbel

Ein großes Bauloch ist bereits zu sehen neben dem bestehenden Schulgebäude. An Großes glaubt Englisch auch, wenn der Anbau im Sommer 2018 fertig ist: „Das wird ein Paradies.“ Denn: Dass es eng zugeht an der Anton-Seitz-Schule, ist nicht neu und eher untertrieben. 23 Klassen drängeln sich derzeit in 16 Räumen, berichtet der Rektor, längst stehen Container auf dem früheren Allwetterplatz, und die Funktionsräume müssen notgedrungen als Klassenzimmer herhalten.

Abhilfe in der Nachbarschule?

Der vor fünf Jahren von einer Hauptausschussmehrheit deshalb schon fast auf den Weg gebrachte Versuch, durch eine Sprengeländerung und das Schließen der Grundschule am Nordring Abhilfe in den Räumen der Nachbarschule zu schaffen, hatte jedoch für einen Aufschrei der Grundschul-Eltern („kurze Beine – kurze Wege“) gesorgt. Also wurde das Sprengeländerungsprojekt ganz schnell wieder begraben und eine andere Lösung gesucht. Zunächst stellte man die Klassencontainer auf, nach einer Studie zu Bedarf und Machbarkeiten beschloss der Stadtrat dann vor gut zwei Jahren einen eigenen Erweiterungsbau und vergab Anfang 2015 die Planung an die Nürnberger Architekten-Gemeinschaft Baum-Kappler.

Und dann ging es zügig voran, lobten jetzt bei der Grundsteinlegung vor der schon ausgehobenen fast 1300 Quadratmeter großen Baugrube alle Beteiligten: Der Förderantrag wurde im November 2015 bei der Regierung eingereicht – sie übernimmt für das laut Bürgermeister Ralph Edelhäußer mit zehn Millionen Euro „größte Bauprojekt, das die Stadt jemals gewuppt hat“, immerhin rund ein Viertel der Kosten. Und Planer Andreas Baum bedankte sich beim Landratsamt für die schnelle Baugenehmigung, die – trotz Weihnachtsferien – schon nach drei Wochen auf dem Tisch lag.

Nach einigen Vorbereitungen wie dem Umsetzen und Erweitern der Klassencontainer auf den Sportplatz, Baumfäll- und Erdarbeiten (samt unliebsamer „Überraschungen“ wie dem Aushub von belastetem Boden) können die echten Bauarbeiten jetzt starten. Laut Baum sollen sie im Sommer 2018 damit enden, dass die Schülerinnen und Schüler ihre fünf neuen Klassenzimmer, flexibel nutzbare Gruppen- und Ganztagesräume, eine Lernwerkstatt, Zeichen- und Physiksaal sowie Küche und Speisesaal mit Zugang zum Innenhof mit Beschlag belegen können.

Der Anbau mit den insgesamt 20 Räumen ist, so Baum, auch „innovativ“ konzipiert, weil er hohe energetische Standards erfülle und mit Wärmepumpe arbeite. Das gesamte Gebäude ist barrierefrei konzipiert und erhält dafür viel Lob auch vom Inklusionsnetzwerk, die Klassenzimmer werden mit Lüftungsanlagen ausgestattet, und die Klinkerfassade des alten – immer noch tadellos erhaltenen Schulgebäudes – wird auch beim neuen aufgenommen.

Spielraum bei den Kosten

Auch bei den Kosten habe die Stadt Roth „vorausgedacht“, lobte der Architekt. Denn statt der genannten zehn Millionen Euro liegen sie „nur“ bei 9,2 Millionen. Aber angesichts galoppierender Preissteigerungen in der momentan pulsierenden Konjunkturlage sei es klug, einen Spielraum zu haben.

Die Summe, die die Stadt auch nach Abzug der 2,5 Millionen Euro Zuschuss noch schultern muss, nannte Bürgermeister Edelhäußer zwar „erklecklich“, ergänzte aber mit Blick auf die Neuntklässler, die die feierliche Grundsteinlegung mitverfolgten: „Für Euch geben wir sie gern aus.“

Dann versenkte er zur Erinnerung an den Tag einen Zylinder aus Kupfer in dem hohlen Grundstein. Darin stecken neben Münzen und Jahresbericht der Schule auch Fotos von Schülern, Lehrern sowie Elternbeirat – und eine aktuelle Ausgabe der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung.

1 Kommentar