Prächtige Szenerie für Kunst aus Franken und Fernost

6.2.2018, 05:55 Uhr
Prächtige Szenerie für Kunst aus Franken und Fernost

© Foto: privat

Während sich der Kunstaustausch bei der ersten Auflage 2015 auf Bayreuth und Kunming beschränkte, wurde heuer das fränkische Spektrum auf sechs Orte erweitert. Bamberg, Ansbach, Erlangen, Schweinfurt und eben Roth.

"Schloss Ratibor war als Ausstellungsort deshalb begehrt, weil die Wände dort nicht weiß sind. Das ist ein reizvoller Hintergrund für die Präsentation von Kunstwerken", erläutert Museumsleiter Guido Schmid, warum die Rother zum Mitmachen angeschrieben wurden. Ausstellungen, die sich mit den Räumen des Schlosses befasst haben, haben in der Fachwelt für Aufsehen gesorgt. Das freut Guido Schmid natürlich, auch wenn da einige Arbeit auf ihn zukommt. Er darf sich jetzt nicht nur mit der Organisation vor Ort befassen, sondern hat auch noch einen Job in der Jury bekommen, die die Künstler aussucht. Bewerben können sich fränkische Kunstschaffende aller Richtungen.

Zeitgenössische Kunst soll es sein, eine Einschränkung gibt es nur beim Format der Werke. Da die Ausstellung international auf Reisen geht, müssen die Exponate in einen Container passen. Näheres dazu wird auf der Pressekonferenz zu erfahren sein.

Damit es da keine Sprachschwierigeiten gibt, schickt die Außenstelle Nürnberg des Konfuzius-Institutes Dolmetscher. Professor Ma Ning selbst sollte ohne Übersetzunghilfe klarkommen, er spricht deutsch und dürfte auch nicht über den fränkischen Zungenschlag stolpern, denn er hat Verwandte in Schwabach.

Das Rother Museum arbeitet bei der Umsetzung des Projektes eng mit dem Kunstmuseum Erlangen zusammen. Ausstellungen gibt es in beiden Städten Ende Mai/Anfang Juni 2019. Diese werden mit einem aufwändigen Katalog begleitet, zweisprachig und sehr umfangreich, wie man aus dem Exemplar von 2015 sehen kann. Gedruckt wird er wegen der geringeren Herstellungskosten in China.

Die Provinz Yunnan, in der die Millionenstadt Kunming angesiedelt ist, ist ein Stück größer als Deutschland und liegt an der südwestlichen Grenze der Volksrepublik China. Direkte Nachbarn sind Vietnam, Laos und Myanmar. Entsprechend gut gemischt ist die Bevölkerung und deren Kultur. Die Provinz zählt zu den ärmeren, dafür ist sie mit einer riesigen Bandbreite von Naturräumen gesegnet, vom Hochgebirge bis zu subtropischen Tälern. Hier leben die letzten wilden Elefanten Chinas.

Kunming gilt als "grüne Stadt" und diente früher als Sommerfrische für die etwas wohlhabenderen Zeitgenossen. Die Kunsthochschule wurde 1959 gegründet. In ihr wird im Herbst die jetzt angestoßene Ausstellung präsentiert. Sie soll anschließend auf Reisen in die Porzellanhauptstadt Jingdezhen und voraussichtlich auch nach Peking gehen, ehe sie nach Franken gebracht wird.

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