Radweg von Roth nach Allersberg: Anwohner informiert

10.3.2018, 06:00 Uhr
Die alte Staatsstraße neben der neuen soll Teil des Radwegs werden.

© Reinhold Mücke Die alte Staatsstraße neben der neuen soll Teil des Radwegs werden.

Das war auch die Absicht, betonten Bauoberrat Anatol Kiesel-Peiker als zuständiger Abteilungsleiter gleich zu Beginn und Allersbergs Bürgermeister Daniel Horndasch bei seiner Begrüßung. Der Lehrraum im Feuerwehrhaus Brunnau war schier zu klein, so groß war der Andrang der Bewohner aus den drei dort anliegenden Ortsteilen Brunnau, Wagnersmühle und Guggenmühle. Der Marktrat sehe den Bau des Radweges positiv, so Horndasch, wenn auch eine Abstimmung darüber noch nicht erfolgt sei. 

Der geplante Radweg soll an der Abzweigung zum Gewerbegebiet an der Lände in Roth von der Südseite, wo er bis dorthin verläuft, bei der Ampelanlage auf die Nordseite geführt werden. Dort soll er bis zur Abzweigung nach Eichelburg auf den bereits vorhandenen Wegen verlaufen, stellte die technische Amtsrätin Annette Tarvid die Pläne den Besuchern vor. 

Erschließung von Feldern über Radweg?

Im Bereich des Waldes will man mit den Grundstückseigentümern noch klären, wie und wo die Anbindungen der Waldgrundstücke erfolgen sollen. Das gilt auch für die landwirtschaftlichen Grundstücke westlich von Brunnau, die bisher schon durch die Staatsstraße erschlossen werden. Das will man aber mit Rücksicht auf die Verkehrssicherheit ändern. Hier wäre eine Erschließung über einen Feldweg möglich, oder ein verbreiterter Ausbau des Radweges, der dann auch von den Landwirten genutzt werden könne.

Einige Landwirte sahen hier Probleme, etwa wenn der Radweg beim Ausfahren aus dem Acker verschmutzt werde oder im Begegnungsverkehr mit den Radfahrern. Eine Lösung wolle man zusammen noch suchen, so die Zusicherung der Vertreter des Staatlichen Bauamts.

Brunnau hat derzeit drei Anbindungen an die Staatsstraße. Davon sollen künftig zwei entfallen und nur noch eine Anbindung in der Mitte bestehen bleiben, die Linksabbiegespuren erhält und als echte Kreuzung ausgebildet werden soll, damit auch der südlich der Staatsstraße liegende Hof so angebunden wird. Dadurch erhöhe sich die Sicherheit deutlich, erklärten die Planer. Das bedeute auch einen Umbau der bisherigen alten Staatsstraße, worüber künftig auch der Radweg verlaufen soll. 

Verkehr seit Jahren Thema

In Brunnau spielt der Verkehr auf der Staatsstraße seit Jahren eine größere Rolle, vor allem bei den Bürgerversammlungen. Franz Fiegl kritisierte die Planung von größeren Ortsumgehungen bei Orten mit deutlich weniger Verkehr. Er zweifelte zudem die Verkehrszahlen auf der Staatsstraße an, die Kiesel-Peiker zu Beginn mit 9700 Fahrzeugen täglich im Jahr 2015 angegeben hatte, Fiegl glaubt, dass diese eher bei 15 000 bis 20 000 Fahrzeugen lägen. Eine schnelle Lösung für eine weiträumigere Umgehung Brunnaus werde es aber nicht geben, dämpfte Bürgermeister Horndasch allzu große Erwartungen. 

„Wir sind bemüht, in offenen Gesprächen mit den Betroffenen Lösungen zu suchen und diese zu erörtern“, betonten die Vertreter des Staatlichen Bauamts, auch im Hinblick auf das recht nah am künftigen Radweg liegende Grundstück von Franz Fiegl und den Geländeunterschied. Auch seitens der Anlieger und Grundstückseigentümer bestand Verhandlungsbereitschaft. „Wir können miteinander reden, wir verweigern uns nicht“, erklärten einige Sprecher, wollten aber auch ihre Interessen gewahrt wissen. 

Das galt nicht nur für Brunnau, auch in Wagnersmühle kommen Neuerungen auf die Anwohner zu. So gefiel die nach Osten verschobene Bushaltebucht ganz und gar nicht. Sie sei zu weit weg von den Anwesen, monierte etwa Alfred Fiegl und forderte mehr Annäherung an den bebauten Bereich. 

Höhenfreie Querung zum Kreisel

Im weiteren Verlauf in östlicher Richtung soll der Radweg bei Guggenmühle wegen eines Hangbereichs etwas von der Staatsstraße abgerückt werden, um dann zur höhenfreien Querung am Kreisverkehr zu gelangen.

Grundsätzlich soll der Radweg zweieinhalb Meter breit werden mit jeweils einen halben Meter breiten Bankett zu beiden Seiten, Wassermulden und Grünbereich zwischen Straße und Radweg. Auf einer Strecke von 5,9 Kilometern soll er den derzeitigen Berechnungen zufolge rund 1,9 Millionen Euro kosten, womit man an dem mit 50 Millionen Euro aufgelegten Programm zur Anlegung von Radwegen an stark befahrenen Staatsstraßen teilnehmen möchte. Läuft alles einigermaßen glatt, so stellte Kiesel-Peiker die weitere Zeitplanung vor, könnte 2021 mit der Umsetzung begonnen werden.

1 Kommentar