Ricarda Oehl stellt im Thalmässinger Bunker aus

8.11.2017, 16:00 Uhr
Ricarda Oehl stellt im Thalmässinger Bunker aus

© Alexander Steigerwald

Ricarda Oehl studierte am Meistersinger Konservatorium in Nürnberg Musik und legte ihre Reifeprüfung im Fach Querflöte ab. Sie war freiberuflich als Solistin tätig und spielte in Kammermusik-Ensembles im In- und Ausland.

In seiner Einstimmung verwies Hans Seidl auf einen eindrucksvollen Satz, den die Künstlerin in den Vorbereitungsgesprächen zur Ausstellung gesagt hatte: "Das Leben besteht aus Entscheidungen."

Kein entweder...oder

Erst mit 40 Jahren habe sie sich neben Familie und Musik ihrer zweiten Leidenschaft, der Malerei, gewidmet. So habe sie ab 1981 an diversen Malstudien bei verschiedenen Künstlern teilgenommen und ihr Malerhandwerk unter anderem bei Professor Gerhard Wendler erlernt.

"Gott sei Dank", so Seidl, habe die Entscheidung bei Ricarda Oehl nicht entweder oder geheißen. Er freue sich darüber, dass es ihr gelungen sei, die Verbindung von Musik und Malerei zum Ausdruck zu bringen. Die Ausstellung zeige einen Querschnitt ihres Schaffens und sei eine Symbiose aus beidem. Ihre Werke brächten zum Ausdruck, wie musikalische Leichtigkeit und die Farbenpracht miteinander verschmelzen.

Wie in der Musik der Rhythmus, die Melodie und die Pausen zu einer Gestalt werden, so spielen in ihrer Malerei die Linien und der Reichtum der Farben zueinander und miteinander. In ihren Werken werden Farben zueinander geschichtet und wieder befreit.

Experimente auf Papier

Dabei ist für die Künstlerin der Entstehungsprozess entscheidend. Nachdem die ersten Farben und Linien auf das Papier gebracht sind, entsteht Korrespondenz. Das Experiment, also das Eingehen auf das scheinbar Unscheinbare oder Zufällige kann beginnen. In ihren Bildern werden Farbvorhänge aufgezogen, und darunter blüht es. Man erkennt in ihren Werken die Schönheit der Natur und die Kraft der Schöpfung.

Die Bilder der Thalmässingerin entstehen impulsiv und mit großer Freude. Sie sieht das Leben und bringt mit Farbe, Kreide, Tusche und einfachsten Gegenständen ihre Eindrücke und Gefühle zum Ausdruck.

So entstanden nicht nur große und kleine Bilder auf Papier oder Leinwand, sondern auch Objekte aus Holz und Draht, die schwebend auf Metallstäben oder Spiralen der Leichtigkeit und Freude des Lebens Ausdruck verleihen. Beim Blick in die Ausstellung von Ricarda Oehl kann man in ihre Kunst eintauchen: Man spürt das Frühlingserwachen und sieht, wie sich die Blüten entfalten. Das scharfe Auge erfasst Zeichen und Symbole sowie den Hauch des geheimnisvollen Mikrokosmos.

Die Ausstellung ist noch bis zum 3.Dezember zu sehen: jeweils Montag bis Freitag von 9.30 bis 11.30 Uhr, am Mittwoch von 15 bis 17 Uhr.

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