Rivalität überwiegt für ein paar Stunden

11.1.2018, 15:07 Uhr
Rivalität überwiegt für ein paar Stunden

© Foto: Paul Götz

Diese Freunde kommen aus Ober-Erlenbach, einem Stadtteil der wohlhabenden Taunus-Metropole Bad Homburg. Seit mehr als zehn Jahren verbindet die beiden Vereine ein reger Austausch: Man trifft sich nicht nur bei den Spielen gegeneinander, sondern auch bei großen Turnieren – von den deutschen Meisterschaften über europäische Titelkämpfe bis zu Weltmeisterschaften. Dennoch ist natürlich eine gewisse Rivalität geblieben: in den Spielen geht es meist hoch her, das Niveau gehört zum Besten, was die 2. TT-Bundesliga zu bieten hat. Der Heimverein hat häufig das bessere Ende für sich.

Bilanz spricht für die Gäste

So auch diesmal? Der Papierform nach sind die Gäste aus Hessen favorisiert. 41:26 Siege lautet ihre Einzelbilanz (gegenüber 36:36 der Hilpoltsteiner), in den Doppeln führen sie mit 12:8 gegenüber 8:12. Doch Papier ist im Tischtennis oft sehr geduldig, häufig entscheidet ein einzelner Ballwechsel über Sieg oder Niederlage.

Die letzten Begegnungen in der Stadthalle gestalteten die Hilpoltsteiner siegreich – um allerdings in Ober-Erlenbach meist kein Land zu sehen. So auch in der Vorrunde: mit 3:6 unterlagen Flemming und Co. dem wieder mal neu formierten ehrgeizigen Team aus dem Taunus. Dabei schlug Hilpoltsteins viermaliger bayerischer Einzelmeister Nico Christ (9:6 Siege) den indischen Klassemann Sanil Shetty, der sich mittlerweile durch viele Einsätze bei World Tour-Turnieren bis auf Platz 68 der Weltrangliste vorgespielt hat, im Homburger Team allerdings recht selten zum Einsatz kommt (3:1-Siege). Wenn es gegen Hilpoltstein geht, ist er jedoch meist dabei – beim sportlichen Vergleich hört dann doch die Freundschaft auf.

Doch selbst wenn Shetty nicht spielen sollte, sind die Hessen mit dem slowakischen Shooting-Star Alexander Valuch (12:3) im hinteren Paarkreuz bestens besetzt, gegen den sich Nico Christ und Dennis Dickhardt (10:8) sicher schwerer tun werden als gegen das Eigengewächs Dominik Scheja (3:7), das seine Profi-Karriere mittlerweile aufgegeben hat, deswegen aber nicht schlechter spielt als vorher.

Stark im vorderen Paarkreuz

Ganz stark ist der Mit-Favorit auf die Meisterschaft im vorderen Paarkreuz besetzt: Der Schwede Harald Andersson (13:7) wird ebenso der erweiterten Weltspitze zugerechnet wie sein Paarkreuz-Kollege Nandor Ecseki (10:8), der an einem guten Tag jeden Gegner in der Liga bezwingen kann, in der Vorrunde Hilpoltsteins Kapitän Alexander Flemming (10:10) aber ebenso unterlag wie Harald Andersson.

In Ober-Erlenbach leer ausgegangen ist hingegen Petr David (7:12), der mittlerweile aber sein Formtief überwunden hat und für jede Überraschung gut ist.

Voraussetzung für einen Hilpoltsteiner Erfolg ist ein Punktgewinn im Doppel, wo man in Saarbrücken erstmals auf zwei neue Paarungen mit Flemming/David und Dickhardt/Christ setzte und sich immerhin einen Zähler sicherte. Ob man das Experiment noch einmal eingeht, dürfte eine der Überraschungen des Spiels sein.

ZLiveticker unter www.tvhiptt.de

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