Roth: Das "Tor zur Stadt" soll einladend sein

19.1.2017, 15:54 Uhr
Roth: Das

© Foto: Stadt Roth

Der Bahnhof als wenig einladendes "Tor zur Stadt", Lärm von mehreren Seiten, eine suboptimale Straßenführung und ein eigentlich schöner Talraum ohne echte Fußwege. Dazu eine sanierungsbedürftige Obdachlosenunterkunft und vermüllte Grünflächen. Schon vor fünf Jahren beschloss der Stadtrat, für die langgezogene Fläche im Osten und Süden des Bahnhofs eine vorbereitende Untersuchung in Auftrag zu geben, um dort das bestehende Sanierungsgebiet Richtung Norden auszudehnen und das Bahnhofsareal mit einzubeziehen.

Die Arbeiten, die die Bayerngrund (eine Grundstücksbeschaffungsgesellschaft für Kommunen) dafür übernahm, ließen allerdings zu wünschen übrig, so dass auch nach zwei Jahren noch kein taugliches Ergebnis vorlag. Von Bayerngrund trennte man sich, wie Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann nun berichtete, und nahm die vorbereitende Untersuchung selbst in die Hand.

Jetzt legte das Stadtbauamt dem Stadtplanungsausschuss einen ersten Entwurf vor. Ziel ist, so Lydia Kartmann, die „Endzeitstimmung“ am leerstehenden Bahnhof zu verändern. Die Stadt würde der Bahn das Gebäude gern abkaufen, für die fernere Zukunft gehört ein Café zum Wunschdenken.

Toiletten und Radhaus

Zunächst aber könnten im Nebengebäude endlich öffentliche Toiletten und ein „Radhaus“ mit absperrbaren Fahrradstellplätzen Platz finden. Statt der Parkplätze im Süden des Bahnhofs stellt sich Kartmann ein mehrstöckiges Parkhaus vor, auf dem freiwerdenden Gelände könnte künftig die Straße geführt werden. Sie würde dann nicht mehr mitten im Wohngebiet liegen, und der Lärm von Straße und Bahn bliebe auf der Westseite der Wohnhäuser.

Dann könnten auch im Süden des Bahnhofs bis zum Westring auf der noch ungepflegten Brachfläche (auf einer früheren Hausmülldeponie) Wohnhäuser entstehen — ideal für sozialen Wohnungsbau, findet Kartmann, weil Bahnhof, Innenstadt und der nächste Supermarkt fußläufig zu erreichen sind. Die Obdachlosenunterkunft, die dort bisher steht, müsse sowieso dringend saniert werden und könnte in das Gebiet eingebettet werden.

Und der schöne Talraum der Rednitz zur Innenstadt hin, der bisher nicht mit Wegen erschlossen ist, könnte vielleicht eine schöne Laufstrecke bekommen, schwärmt die Stadtbaumeisterin.

Für ein Sanierungsgebiet gibt es Zuschüsse aus der Städtebauförderung, darauf setzt die Stadt und legte dem Stadtplanungsausschuss den Entwurf für die Entwicklung des Areals vor. Gegen die Stimme von Grünen-Stadtrat Richard Radle, der die südlich gelegene Grünfläche als „wertvoll“ betrachtet, sprach sich der Ausschuss dafür aus, das Ziel des Sanierungsgebietes weiter zu verfolgen.

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