Roth: Erfolgreich im Kampf gegen Raser

28.4.2016, 16:14 Uhr
Roth: Erfolgreich im Kampf gegen Raser

© F: dpa

Vor einem knappen Jahr beschlossen und im September 2015 eingeführt, kann das Projekt Tempokontrolle nach einem halben Jahr erste Ergebnisse vorweisen. Raimund Steckermeier von der Wach- und Schließgesellschaft Nürnberg, die die kommunalen Kontrollstellen bestückt, stellte dem Verkehrsausschuss beispielhaft vor, was den Blitzern seit September ins Netz, also vor die Linse gegangen ist.

An der Grundschule Gartenstraße etwa (Zone 30) haben die Tempo-Fotografen in den ersten drei Monaten bei 374 Messungen schon 107 Temposünder ertappt, der Schnellste von ihnen fuhr 63 Stundenkilometer schnell.

Im zweiten Vierteljahr wurden die Fahrer schon vorsichtiger, es wurden nur noch 60 Überschreitungen gemessen, und der rasanteste Fahrer hatte „nur“ 56 Sachen drauf. „Sehen Sie, es spricht sich rum“, kommentierte Steckermeier.

Trotzdem sind Autofahrer immer noch erschreckend flott unterwegs — auch andernorts: In der Hauptstraße (ein verkehrsberuhigter Bereich mit zehn km/h Höchstgeschwindigkeit) hat die Wach- und Schließgesellschaft ein Fahrzeug mit 32 km/h gemessen, das „also eigentlich 35 auf dem Tacho hatte“, erklärte Steckermeier die Zusatztoleranz.

Auch in der Kohlengasse und im Schleifweg standen die Kameras der Überwacher bereits, im Nibelungenring (Zone 30) hätte die Menge der Anwohneranrufe nach den ersten Messungen bereits nachgelassen, aber in der Abenberger Straße war ein Auto mit 87 Sachen unterwegs.

Steckermeier konnte auch ausführen, ob früh, mittags oder abends mehr Schnellfahrer unterwegs waren, dass in den meisten Fällen Bußgeldverfahren ausreichten – nur drei Mal wurde ein Fahrverbot verhängt –, dass die Ahndungsquote mit 97 Prozent sehr hoch liege und dass den Kosten von bisher knapp 50 000 Euro Einnahmen von inzwischen schon fast 47 000 Euro gegenüberstehen.

„Wir wollen die Leute nicht abzocken“, stellte bei der Gelegenheit Bürgermeister Ralph Edelhäußer auch nochmals klar. Erfreulich und sichtbar sei jedoch, dass dort, wo gemessen wird, „die Zahl der Raser nach unten geht“.

Dass das Projekt der kommunalen Tempoüberwachung nach dem ersten Jahr um ein weiteres verlängert wird, befürwortet auch die Mehrheit im Verkehrsausschuss. Mit acht gegen drei Stimmen empfahl man dem Stadtrat die Verlängerung.

Für Gerhard Grau dagegen, der wie Siegfried Schwab und Dr. Edgar Michel gegen die Verlängerung stimmte, soll die Tempomessung weiter in der Hand der Polizei liegen: „Die kann das genauso gut machen.“

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