Roth hat einen neuen Stadtbaumeister

7.1.2019, 16:29 Uhr
Roth hat einen neuen Stadtbaumeister

© Foto: Carola Scherbel

Gut zu tun wird er haben, der Neue. Sein bisheriges Arbeitsfeld war die oberfränkische Stadt Helmbrechts, die mit knapp 9000 Einwohnern nur ein Drittel der Größe von Roth hat. Entsprechend motiviert geht der großgewachsene Bau-Ingenieur seine neue, "spannende Aufgabe" an: "Eine Herausforderung", nennt Baier den Job, bekennt aber zugleich: "Ich freu mich drauf, ich hab den Ehrgeiz und die Kreativität dafür."

Kreativität nötig

Platz für Ehrgeiz und Kreativität gibt es genug in der Stadt. Als großen Brocken bezeichnet Baier zum Beispiel das Leoni-Gelände, das mit dem Abzug der Fabrik ins Industriegebiet 2022 frei für Pläne aller Art (etwa für Wohnen und/oder Gewerbe) sein könnte, das aber gleichzeitig ein sensibler, hochwassergefährdeter Talraum an der Rednitz ist.

Als zweiter Brocken sticht dem neuen Stadtbaumeister die Valentin-Passage ins Auge, für die inzwischen ein geändertes Nutzungskonzept (mit Ideeen für eine Veranstaltungshalle bis zur Stadtbibliothek oder zum Indoor-Marktplatz) vorliegt. Ob und wann aber schließlich eine Stadthalle oder die Bücherei oder doch etwas ganz anderes in der Passage einziehen könnten, dazu hält sich auch der neue Stadtbaumeister noch bedeckt. "Ich bin ein Freund von Konzeptionen", bekennt er und verweist ausdrücklich auf den Masterplan der Stadt Roth, "aber man muss auch bereit sein, solche Konzepte immer wieder zu diskutieren und zu hinterfragen". Offen zu sein für einen neuen Input, sei dabei ganz wichtig.

Zu den wichtigsten Punkten auf der To-do-Liste gehört für Wolfgang Baier "der Erhalt von sehenswertem, markanten Baubestand", außerdem seien "bezahlbare Wohnungen dringend nötig". Um Wohnraum zu schaffen, verweist er nicht nur auf entstehende Baugebiete wie etwa die Abenberger Höhe oder die Umwandlung des früheren Stadtbrauerei-Geländes zur Wohnsiedlung, sondern hält zum Beispiel ein Baulücken-Kataster für sinnvoll.

In Helmbrechts war Baier bereits 24 Jahre als Stadtbaumeister tätig (nach drei Jahren bei der staatlichen Wasserwirtschaftsverwaltung) und hat dort unter anderem – kein Scherz – das Hallen- und Wellenbad saniert. Von einem Hallen-, geschweige denn Wellenbad will er in Roth nicht sprechen. Aber etliche Pläne, Ziele und Projekte findet er hier wie dort. So nennt er explizit die Dörfer und Ortsteile, deren Entwicklung nicht vergessen werden dürfe und führt die Umgestaltung von Wallesau als vorbildlich an. Auch was die Energiepolitik der Kommune angeht, verweist er auf seinen vorherigen Arbeitgeber: Die Stadt Helmbrechts habe ein Energiekonzept für die Sanierung der 60 städtischen Gebäude aufgestellt und dies dann konsequent abgearbeitet.

 

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