Roth: Kuhlhüser wirft hin

5.2.2019, 16:32 Uhr
Roth: Kuhlhüser wirft hin

© Archiv-Foto: tts

Es ist erst wenige Wochen her, dass der Posten des Rother Stadtbaumeisters neu besetzt werden musste, weil Lydia Kartmann sich beruflich wieder nach Schwabach orientieren wollte. Jetzt verlässt Martin Kuhlhüser die Stadtwerke und die Stadt. Warum?

"Unüberbrückbare Differenzen mit meinem Vorgesetzten über die Auffassung von meinem Posten als Werkleiter und über die Ausrichtung der Stadtwerke", nennt der Westfale als Gründe für seine Kündigung nach nicht einmal drei Jahren als Chef des stadteigenen Unternehmens.

Erst im Juni 2016 war Kuhlhüser der nach über 30 Jahren ausscheidenden Stadtwerke-Leiterin Ingrid Feuerstein gefolgt, seine Familie wollte eigentlich auch in den Süden nach Roth nachziehen. Doch nach ein paar Monaten habe sich bereits herauskristallisiert, dass man die Zelte in der Heimat nicht ganz abbrechen wollte. Und nun wechselt Kuhlhüser endgültig nach Oelde.

Dabei betont er ausdrücklich, dass ihm die Arbeit mit seinen Mitarbeitern "große Freude" gemacht habe. "Ich habe mich in dem Team wirklich wohlgefühlt."

Aber in der Frage der Ausrichtung der Stadtwerke lief es zwischen Stadtspitze und Stadtwerkeleiter anscheinend nicht so rund: "Ich hätte mir gewünscht, dass die Stadtwerke zu einer GmbH umgewandelt und damit autonomer würden. Gerade in Personalfragen ist man damit handlungsfähiger."

"Extrem schwer"

Als Beispiel nennt er, dass die Stelle des kaufmännischen Leiters längerfristig nicht besetzt sei. Als stadteigenes Unternehmen (und damit dem aufwändigen Entscheidungsprozess des Stadtrates unterworfen) habe man es aber "extrem schwer", eine Stelle wieder zu besetzen oder neue Planstellen auszuschreiben.

Öffentlich ausgetragene Konflikte, wie der um das Aus für das Stadtwerkemagazin "Power", das der Bürgermeister im vergangenen Jahr anordnen wollte, stellen für ihn dagegen "nur die Spitze" dar.

Trotzdem wolle er keine verbrannte Erde hinterlassen, betont Kuhlhüser. Völlig unabhängig von seinem Abschied laufe auch der umfangreiche Um- und Ausbau am Gebäude der Stadtwerke weiter. Der Stadtrat hatte dafür knapp eine Million Euro an Investitionen gebilligt, nach der Sanierung des kontaminierten Bodens laufen die Bauarbeiten demnächst an.

Wann soll die Stelle des Werkleiters wieder besetzt werden? Bürgermeister Ralph Edelhäußer war für eine Stellungnahme zur Kündigung Kuhlhüsers bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.

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