Roth: Neue Lehrküche im Landwirtschaftszentrum

29.10.2014, 07:12 Uhr
Roth: Neue Lehrküche im Landwirtschaftszentrum

© Leykamm

Doch Landrat Herbert Eckstein und der Leiter des Amtes für Ernäh­rung, Landwirtschaft und Forsten, Werner Wolf, überließen die Regie beim Zubereiten der Steaks gerne zwei Damen. Glücklicherweise, denn das Wissen und Können sprach bei dieser Tätigkeit eindeutig für die stellvertretende Amtschefin Ingrid Bär, die zugleich die Abteilung Haus­wirtschaft leitet, sowie für Ute Mahl, Fachoberlehrerin und damit die eigentliche Küchenchefin.
  Während sie dafür sorgte, dass das Fleisch schön medium geriet, assistier­ten ihr die beiden Herren aber ganz gekonnt. Bei der Zubereitung zeigte der Landrat das richtige Gespür fürs Würzen und der Amtschef bewies nachher seine Schneidigkeit beim Tranchieren des Fleisches. Zur Ein­weihung gab es zudem eine Premiere: Die Salatkreation „Herbstfantasie“ von Ute Mahl ließen sich alle Beteilig­ten munden.
  Während der Verkostung gab es Zeit, um über die Vorzüge der neuen Lehrküche zu diskutieren. Ganz auf­fällig in ihr sind die verschiedenen Arbeitshöhen, die von 85 bis 93 Zenti­meter reichen. Genutzt wird die Küche vorwiegend von den Damen des einsemestrigen Studiengangs der Hauswirtschaft, die in diese Branche als Quereinsteiger herangeführt wer­den. Die Vorbildung ist da sehr weit gefächert, ebenso sind dies aber auch die Arbeitsfelder, die nach der Bil­dungsmaßnahme auf die Schüle­rinnen warten. Dementsprechend groß soll auch die Vielfalt an technischen Geräten sein, mit denen sie in der Lehrküche in Berührung kommen. Dieser Idee trug man nun auch bei den jetzigen Maßnahmen Rechnung. So findet sich hier nun nicht nur der schon bekannte Konvektomat für Großküchen wieder, sondern auch dessen kleiner Bruder für den Haushaltsbereich. Neben Dampfgaren in allen Variationen lässt sich hier nun auch unterschiedliche Ofentechnik austesten und so heraus­finden, wann der Backofen und wann der Backwagen vorteilhafter ist. Auch ein Brotbackofen kommt zum Ein­satz, die Cerankochfelder gibt es sowohl in der klassischen als auch in der Induktionsvariante.
 
 Praktische Details

  Auf „Schnickschnack“, so der Land­rat, sei bewusst verzichtet worden. Wohl aber gibt es kleine Feinheiten zu verzeichnen, die ohne großen finan­ziellen Aufwand das Kochen erleich­tern. Zum Beispiel Steckdosen in Kochfeldnähe, die aber mit einem ein­zigen Handgriff elegant abgedeckt werden können. Oder ein Einschub für Schneidbretter, in dem diese nach­trocknen können. Zu selbem Zweck lassen sich die Handtücher über eine kleine Reling hängen.
  Auch bei den Spülmaschinen gibt es Varianten. Einmal als erhöhte Ver­sion, die sich auf Klopfen hin öffnet. Eine andere Maschine zeigt exakt Wasser- und Energieverbrauch an. Wieder eine andere ist fürs Schnell­spülen optimiert. Die Projektion der wichtigsten Daten auf den Fußboden erübrigt überdies das überflüssige
Öffnen der Geräte. Die Lehrküche tra­ge eben die Handschrift von Mahl und Bär, so der Amtsleiter anerkennend.
  Die Lehrküche sei einfach „das Herzstück unseres Zentrums“, so Wolf. Sein Dank sowie jener der bei­den Damen galt zudem dem Land­kreis für die äußerst gute Kooperati­on. Sie sei „ein Zeichen der Wertschät­zung“. Eckstein gab das Lob zurück und würdigte die Lehrküche als einen „Imageträger für den Landkreis“. Zudem hat sich der Kreis das Ganze auch einiges kosten lassen. 180 000 Euro flossen in Umbau und Neuaus­stattung der knapp 160 Quadratmeter
großen Küche, die an Ort und Stelle im Jahre 1983 Quartier bezog, als das gesamt Amt vom Kellerweg in seine neue Bleibe umzog.
 
 Austausch in drei Monaten

 

Die jetzige Maßnahme wurde in Rekordzeit gestemmt. Anfang August noch war die alte Küche in Benut­zung, Anfang Oktober wurde schon in der neuen gekocht. Die Studierenden selbst halfen emsig beim Ausräumen und Verpacken. Vieles kam dem Maschinenring oder der Rumänien­hilfe zugute. Die neue Lehrküche dient aber nicht nur den derzeit 21 Damen des einsemestrigen Studien­gangs, sondern wird auch für viele wei­tere Maßnahmen der Erwachsenen­bildung genutzt. Die jetzigen Studierenden können im kommenden März zur Hochform auflaufen, wenn beim Welttag der Hauswirtschaft im Landwirtschafts­ministerium in München ein Empfang gegeben wird, bei dem sie die Vor­speise zubereiten dürfen. Vorher noch findet am Donnerstag, 15. Januar, ein Schnuppertag für potenzielle, ange­hende Teilnehmerinnen des Studien­gangs statt, für den im September eine neue Runde eingeläutet wird.

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