Röttenbacher Dorfladen: Aufschwung mit neuer Marktleiterin

29.6.2016, 07:00 Uhr
Röttenbacher Dorfladen: Aufschwung mit neuer Marktleiterin

© Schrenk

„Es war nicht immer einfach“, sagte Mohr, der häufige Wechsel in der Belegschaft und manche Personalenge hätten die Arbeit im Dorfladen nicht erleichtert. So bedankte er sich vor allem bei den vielen ehrenamtlichen Helfern und der Belegschaft, „ohne die das Überleben nicht möglich gewesen wäre“.

Den Verantwortlichen im Vorstand der Genossenschaft sei es gelungen, den Betrieb wieder auf Vordermann zu bringen. So konnten Inventurprobleme behoben und das Kassensystem neu eingepflegt werden. Damit war es möglich, für die Jahre 2013 bis 2015 ordnungsgemäße Bilanzen zu erstellen und eine solide Grundlage für eine künftig durchstrukturierte Warenwirtschaft zu schaffen.

Hier hatte sich vor allem Markus Mohr durch unermüdlichen Einsatz verdient gemacht. Er resümierte in seinem Bericht, dass der Dorfladen jetzt zum „professionellen Tagesgeschäft“ übergehen könne, wobei stetige Sortimentspflege, Überprüfung der Wirtschaftlichkeit und optimale Gestaltung der Rüstzeiten im Auge behalten werden sollten.

Das hörte sich nicht nur an wie ein Vermächtnis, es war auch eines. Denn vor den Vorstandswahlen verkündete Mohr, er stehe aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.

Für den Dorfladen war die Einstellung von Angela Izing als neue Marktleiterin im Januar ein „Glücksgriff“. Sie habe neuen Schwung in die Arbeit und in den Umgang mit der Kundschaft gebracht. Ihre liebenswürdige und verbindliche Art ist in Röttenbach gut angekommen, so verwunderte es nicht, dass sie als Vorstandsvorsitzende vorgeschlagen und einstimmig gewählt wurde. Die Dorfladen Röttenbach-Mühlstetten eG wird nun von Angela Izing als Vorsitzende und Michaela Padua als Stellvertreterin geleitet.

Aufsichtsrat stellt sich neu auf

Auch Aufsichtsratsvorsitzender Franz Pappenheimer gab sein Ausscheiden aus beruflichen Gründen bekannt. Thekla Singer, die ebenfalls turnusgemäß ausgeschieden war, erklärte sich bereit, weiter mitzuarbeiten. In einer konstituierenden Sitzung wird sich der Aufsichtsrat neu aufstellen müssen.

In der Diskussion wurde kritisiert, dass es dem Laden an Akzeptanz mangele. Es gebe einiges nachzuholen. So wurde bemängelt, dass die Außenwerbung nicht kundenorientiert genug sei, dass man die Kunden direkter ansprechen müsse. Auch gelte es, verloren gegangene Kunden zurückzugewinnen. Ferner solle man den Vereinen für Vereinsfeiern das breite Sortiment des Dorfladens anbieten. Im monatlich erscheinenden Werbeflyer des Dorfladens sollen dessen Alleinstellungsmerkmale hervorgehoben werden. Gerade der Service und das persönliche Gespräch unterscheide ihn vom Supermarkt. Auch solle die Möglichkeit, Waren von heute auf morgen – auch telefonisch – vorzubestellen, offensiver angeboten werden. Dies alles erfordert ein neues, schlüssiges Werbekonzept.

Laut Thekla Singer gelte es, das Wir-Gefühl in der Gemeinde zu stärken. Der Dorfladen sei doch „unser aller Laden“, ohne ihn sei „Röttenbach bald tot“.

Bürgermeister Thomas Schneider erinnerte daran, dass die Gemeinde den Dorfladen bereits nachhaltig unterstütze, doch letztlich gelte: „Wer nicht wirbt, der stirbt“. Ohne Werbung erreiche er zu wenige Kunden. Werbung schaffe, so Schneider, erst die Laufkundschaft, die Stammkundschaft werden könne.

An der B 2 und den Ortseingängen große Werbeschilder für den Dorfladen aufzustellen, schlug ein Genosse vor, um auch auf die neue Marktleitung aufmerksam zu machen. Fazit der Diskussion: Ohne Unterstützung der Bevölkerung kann der Dorfladen nicht überleben.

 

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