"Rund ums Rad": Deutschland ist kein Taktgeber mehr

23.4.2018, 06:00 Uhr

In seiner Eröffnungsansprache am Samstagvormittag vor zahlreichen Vertretern aus Wirtschaft und Politik bezeichnete er "Rund ums Rad" als ein Fest für die ganze Familie, und bedankte sich für die "familiäre Gemeinschaft", die die Besucher, die rund 100 Aussteller und die Organisatoren auch heuer wieder bilden würden. Die Eröffnung wurde vom Leoni-Geschäftsführer Wolfgang Lösch an der Gitarre begleitet, der mit Liedern wie "Heute hier, morgen dort", den Mobilitätsgedanken auf den Punkt brachte.

Wichtig war Bär, zu erwähnen, dass die Rotarier sämtliche Erlöse der Auto- und Zweiradschau regionalen oder internationalen Wohltätigkeitsprojekten zukommen lassen, für die er einige Beispiele nannte.

Dieses Engagement lobte anschließend auch Landrat Herbert Eckstein. "Sie sorgen dafür, dass alle gesellschaftlichen Schichten davon erfahren, wie die Lebenswirklichkeiten anderer Menschen aussieht, davor ziehe ich meinen Hut", so Eckstein, ehe er auf das Thema Mobilität zu sprechen kam. Der Diesel-Skandal könne vielleicht als "Glück im Unglück" bezeichnet werden, der die deutschen Autobauer aufrüttelt, denn die Mobilität habe sich massiv weiterentwickelt. "Längst sind wir in Sachen Innovation nicht mehr Taktgeber, andere Länder geben inzwischen das Tempo vor", so Eckstein, und nannte als Beispiel China, wo weltweit 84 Prozent der Batterien für Elektroautos produziert werden. "Die Diskussion, ob wir im Motorenland Deutschland bei diesem Thema nicht aufholen sollten, ist mehr als überfällig", sagte Eckstein, laut dem es im Landkreis Roth auch immer mehr Elektrofahrzeuge geben würde. Waren es im Jahr 2013 gerade einmal 20, so seien es jetzt immerhin schon 95, außerdem 300 Hybridfahrzeuge.

"Diesel nicht verteufeln"

Für den Rother Bürgermeister werde die Dieseldebatte viel zu hoch gehängt. "Wir sollten den Diesel nicht verteufeln", so Edelhäußer, der die Elektromobilität zumindest jetzt noch nicht als konkurrenzfähig zum Verbrennungsmotor sieht, vor allem in Sachen Reichweite. Auch müsse man an die vielen Zulieferer denken, deren Existenz wegen des Skandals bedroht sei. Trotzdem freue er sich immer, wenn er an den Ladesäulen in der Kreisstadt ein Elektroauto sieht.

Dazu passte, dass Edelhäuser gleich nach der Eröffnung zusammen mit seinen Bürgermeisterkollegen Ben Schwarz (Georgensgmünd), Thomas Schneider (Röttenbach) und Ralf Beyer (Heideck) die Ehre hatte, ein ganz besonders Elektrofahrzeug zu enthüllen. Als Kontrastprogramm ließen sie sich mit zwei Oldtimern zu dieser Weltpremiere kutschieren, einen Cadillac Baujahr 1904, das mit Abstand älteste Auto der gesamten Autoschau, und einem 1911er Brush, der vor über 100 Jahren praktisch völlig aus Holz konstruiert wurde.

Rund drei Monate vor der Markteinführung enthüllten die Bürgermeister am Stand von Jaguar den vollkommen elektrisch betriebenen "I-Pace". Ein edles Fahrzeug, das nicht für den kleinen Geldbeutel gemacht ist, aber ein echtes Highlight bei der Autoschau darstellte. Als Publikumsmagnet erwies sich auch der Stand von Tesla, der ebenfalls zum ersten Mal im Stadtgarten vertreten war.

Auf großes Interesse stieß die neue "Blaulicht-Ecke". Dort zeigten unter anderem THW, Feuerwehr, BRK, Wasserwacht und Polizei ihr Können und ihre Einsatzfahrzeuge. Vom Gerätewagen über ein mobiles Krankenhaus bis hin zum Einsatzsimulator. An anderen Stellen des riesigen Geländes konnte man Testfahrten mit E-Bikes, Quads oder Segways machen, auf mehreren Bühnen fanden sportliche und Showeinlagen statt.

 

Keine Kommentare