Sanierung auf Burg Abenberg wird für Zweckverband teuer

23.12.2017, 12:20 Uhr
Ein prächtiges Beispiel fränkischer Burgenbaukunst: Der Schottenturm auf Burg Abenberg. Er muss saniert werden, was nun doch gefördert wird.

© Unbekannt Ein prächtiges Beispiel fränkischer Burgenbaukunst: Der Schottenturm auf Burg Abenberg. Er muss saniert werden, was nun doch gefördert wird.

180.000 Euro im Jahr sind für die 6000-Einwohner-Stadt Abenberg kein Pappenstiel. Dennoch zahlt sie, genau wie die beiden großen Partner jährlich diesen Betrag für den Erhalt und die museale Gestaltung der Burg Abenberg an den Zweckverband. 1986 haben sich Stadt, Landkreis Roth und Bezirk Mittelfranken zur Gründung entschlossen und die Umlage jedes Mitglieds in den vergangenen zehn Jahren von 104.000 Euro auf 180.000 Euro angehoben. Dennoch herrschen "schwierige finanzielle Rahmenbedingungen", seit der Bezirk im Jahr 2000 das Ende der Investitionsumlage beschloss.

Investitionen nicht gedeckt

Dies verdeutlichten Geschäftsführer Walter Rubenbauer, Bürgermeister Werner Bäuerlein, die Verantwortliche für die Museen der Burg Kerstin Bienert und der Landtagsabgeordnete Volker Bauer aus Kammerstein dem Ministerialdirektor Harald Huebner aus dem Finanzministerium. Lediglich 90.000 Euro jährlich für Investitionen stehen den in den nächsten Jahren anlaufenden Investitionskosten von rund 1,7 Millionen Euro gegenüber.

Nachhaken half

Da wirkt es wie ein Segen, dass Volker Bauer mit Blick auf den Schottenturm beim Landesamt für Denkmalpflege nachhakte, denn es konnte durch abermalige Prüfung des Bayerischen Denkmalatlas‘ aufgeklärt werden, dass die Burg Abenberg sowohl eingetragenes Einzelbaudenkmal als auch Bestandteil des Denkmalensembles "Altstadt Abenberg" ist. Damit fällt auch der später errichtete Schottenturm unter den Ensembleschutz und erfüllt damit die Voraussetzungen, dass die 225.000 Euro teure Sanierung nun doch mit Mitteln der Denkmalpflege gefördert werden kann.

Trotz dieser frohen Botschaft, was den Schottenturm angeht, wird auch die Neugestaltung des "Hauses der fränkischen Geschichte" mit über 400.000 Euro zu Buche schlagen.

Bereits bei der vorherigen Neugestaltung vor 20 Jahren wurde das Museum vorausschauend modern und erlebbar konzipiert. Bis spätestens 2021 soll das Konzept, wie das Museum modernisiert wird, stehen, berichtete Museums-Verantwortliche Bienert. Aktuell befinde man sich in der Phase einer Machbarkeitsprüfung und analysiere die Schnittpunkte mit anderen Einrichtungen zur fränkisch-hohenzollerischen Geschichte etwa auf der Burg Cadolzburg oder der Veste in Würzburg.

Parzival als Zugpferd

Künftige Alleinstellungsmerkmale Abenbergs sollen die in Wolfram von Eschenbachs Parzival besungenen mittelalterlichen Turniere werden, die nur auf Burg Abenberg noch an originaler Stelle direkt an der Burgmauer nachempfunden werden können sowie der seit dem frühen 19. Jahrhundert bestehende Kult ums Mittelalter, wie er heute auf Mittelaltermärkten oder dem seit Jahren auf Burg Abenberg stattfinden Feuertanz-Festival gelebt wird.

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