Schiffsverkehr muss Zwangspause einlegen

24.1.2017, 17:06 Uhr
Diese Eisschollen, die aus dem Bereich vor der Schleuse Hilpoltstein gebrochen wurden und jetzt an Land lagern, verdeutlichen, wie stark das Eis auf dem Main-Donau-Kanal ist.

© Harry Rödel Diese Eisschollen, die aus dem Bereich vor der Schleuse Hilpoltstein gebrochen wurden und jetzt an Land lagern, verdeutlichen, wie stark das Eis auf dem Main-Donau-Kanal ist.

Alle Schiffe, die sich noch innerhalb des Kanals befinden, wurden in sichere Häfen und Liegestellen geleitet, heißt es in einer Pressemitteilung. Damit die Binnenschiffer in der vergangenen Woche störungsfrei weiterfahren konnten, waren drei Eisbrecher im Einsatz. Besonders in den oberen Schleuseneinfahrten wurde das Eis mit jeder Schleusung angesaugt. Hier taten verstärkt Eisbrecher ihren Dienst und hielten damit die Fahrrinne frei. Bei Dauerfrost fror diese Fahrrinne jedoch schnell wieder zu und musste erneut aufgebrochen werden. Eisbrecher halfen stecken gebliebenen Schiffen wieder frei zu kommen. Dies bedeutete einen Dauereinsatz für die Eisbrecher der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung.

Die extrem niedrigen Temperaturen setzen den Schleusentoren und ihrer Mechanik extrem zu. Die vom Kanalwasser feuchten Tore frieren in kürzester Zeit an den Tordichtungen fest, sodass die großen Tore nicht mehr öffnen konnten. Elektroniker, Industriemechaniker und Wasserbauer waren am Wochenende immer wieder im Einsatz, um die betroffenen Schleusen zwischen Hausen und Bachhausen wieder frei zu bekommen. Dennoch passierte es immer wieder, dass Schiffe in den Schleusen festsaßen.

Eisbrecher in Warteposition

Am Wochenanfang musste das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nürnberg einsehen, dass der Schleusenbetrieb nicht weiter aufrechterhalten werden kann und stellte die Schifffahrt am gesamten Kanal von Bamberg bis Kelheim ein. An Main und Donau gibt es ebenfalls starke Einschränkungen bis hin zu Sperrungen. Die vom Nachbaramt am Main zur Verfügung gestellten Eisbrecher wurden wieder in ihre Standorte zurückgeschickt und warten darauf, dass sie, wenn die Temperaturen wieder günstiger sind, zum Eisaufbruch auslaufen können. Dies wird aber bei den weiterhin sehr niedrigen Temperaturen bis auf Weiteres nicht der Fall sein.

Hinter der Schleuse Hilpoltstein sind Eisschollen aufgeschlichtet, an denen man die Stärke des Eises erkennen kann. Diese Schollen stammen aus dem Bereich des Einfahrtsbalkens der Schleuse. Dieser Bereich wird regelmäßig ausgebaggert, um ein Ausdehnen des Eises in der Schleusenkammer zu verhindern, wie ein Mitarbeiter in der Leitzentrale der Hilpoltseiner Schleuse erklärte.

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