Schlüsselbänder in den Hilpoltsteiner Stadtfarben

28.7.2014, 18:13 Uhr
Schlüsselbänder in den Hilpoltsteiner Stadtfarben

© Viola Bernlocher

Die Bettler und Zigeuner hatten irgendwann, um ihrem Ruf gerecht zu werden, beim Festzug die Hand aufgehalten. Umso größer war die Überraschung, als die Leute ihnen tatsächlich Münzen in die Hand drückten – die die Truppe natürlich nach dem Burgfest spendete. Was vor einigen Jahren als Spaß während des Burgfestzuges anfing, beschert wechselnden Hilpoltsteiner Vereinen inzwischen regelmäßig eine größere Spende.

Inzwischen hat die Gruppe ihre Aktion nämlich professionalisiert und für das Almosen gibt es ein kleines Andenken. „Zigeunerin“ Christina Buchmüller strickt, stickt und häkelt seit nunmehr sieben Jahren kleine Anstecker, Anhänger oder Schlüsselbänder, natürlich in den Stadtfarben schwarz-gelb, die die Gruppe für eine Spende von fünf Euro hergibt.

Dieses Jahr ist es ein schwarzgelbes Schlüsselband. Rund 35 Stunden hat sie die vergangenen Wochen daran gehäkelt, und das obwohl sie als Burggräfin im Vorfeld des Festes genug vorzubereiten hat. Die Kekse für kleinere Spenden, die sie sonst ebenfalls selbst gebacken hat, wurden in diesem Jahr daher gekauft, inzwischen aber natürlich vorne und hinten mit dem Burgfestlogo beklebt. Bei einer limitierten Auflage von 200 Schlüsselbändern ergibt sich eine Spende von mindestens 1000 Euro, hinzu kommen auch noch kleinere Spenden.

Das Geld geht dieses Jahr an den Museums- und Heimatverein (MuH), der es für die Burg verwenden will. Aber nicht, um die derzeit laufende Sanierung mit zu finanzieren, sondern um die Burg für Besucher attraktiver zu machen. So will der Verein zum Beispiel im Bereich der ehemaligen Küche ein neues Dach einbauen, das jetzige Holzdach sei doch arg marode, sagt Dieter Popp, der stellvertretende Vorsitzende des MuH. Auch wenn der MuH ehrenamtlich buddelt und saniert, Materialien kosten und Spenden können die Mitglieder immer gebrauchen.

Christina Buchmüller hat schon wieder die ersten Anfragen für ihre schwarz-gelben Schlüsselbänder. Ihre kleinen Handarbeiten rund ums Burgfest sind gefragt und so mancher sammelt sie. Aber da ist Buchmüller streng, die 200 Schlüsselanhänger kann man erst am Burgfestsonntag bekommen. Ab 11 Uhr zigeunern die Bettler und Zigeuner durch die Innenstadt und verkaufen sie. Wenn auch dieses Jahr ohne die Strickerin. Sie wird zwei Stunden später als Gräfin in die Stadt einreiten.

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