Schwester Gerda und Elke Lades-Eckstein wagten Tandemsprung

9.8.2015, 17:46 Uhr
Schwester Gerda und Elke Lades-Eckstein wagten Tandemsprung

© Foto: oh

Die Dritte im Bunde ist Maria Löchl, die Gattin von Kreisbrandrat Werner Löchl. Wenige Stunden vor dem Abflug erfährt sie erst von ihrem Abheben. Als Geschenk zu ihrem runden Geburtstag vor einem Jahr geplant, konnte sie es verletzungsbedingt damals nicht annehmen. Nun wird sie ein zweites Mal überrascht.

Einen dritten Anlauf haben ihre beiden Mitfliegerinnen gebraucht. Vor über zehn Jahren schon war das Duo als besondere Attraktion beim Fliegerfest des Gredinger Aero-Club in Schutzendorf geplant: als prominente Fallschirmspringer. Doch zweimal will es nicht klappen. Einmal legt sich die Flugsicherung quer, das andere Mal die Witterung. Und das kurz vor dem Start. „Wir standen schon im Overall“, sagt Schwester Gerda rückblickend, während sie wieder in genau dem gleichen Dress in Waizenhofen in Erscheinung tritt.

Der Abflug ist am dortigen Flugplatz vorgesehen, da es heuer kein Fliegerfest gibt und die Zeit wegen des Weggangs von Schwester Gerda nach Dillingen drängt. Die Landung immerhin soll in Schutzendorf geschehen. Doch Petrus scheint es sich wieder überlegen zu wollen. Aero-Club-Vorsitzender Josef Schneider macht kurz, bevor es losgeht, mit seiner eigenen Maschine noch einen Testflug ans eigene Clubgelände. Dort aber passt der Wind nicht so richtig.

So wird umgeplant: Schließlich sollen die tollkühnen Damen nach dem Sprung aus der klassischen Fallschirmspringermaschine Pilatus Porter PC-6 nun in Waizenhofen herunterkommen.

Aufpassen kann einer der Auszubildenden von Schwester Gerda: Simon Pöhlmann ist nämlich nicht nur als solcher derzeit in einer Wohngruppe von Regens Wagner tätig, sondern auch Sprunglehrer beim Team von „Sky Dive Colibri“, das die Tandemsprünge in Waizenhofen anbietet. Als er gehört hat, dass seine Chefin mit dabei ist, hat er sich gleich als Einzelspringer zum gleichen Termin angemeldet.

Letzte Motivationsgespräche werden geführt, dann geht es in die Maschine. Zehn Minuten lang steigt sie nach oben bis sie vier Kilometer über der Erde kreist. Lades-Eckstein springt als erste, gesichert durch ihren Tandempiloten am Rücken. Mit 200 Sachen geht es im freien Fall nach unten, das siebenfache Körpergewicht gilt es kurzzeitig auszuhalten. Gemütlich 30 km/h sind es dann bloß noch, wenn der Fallschirm aufgegangen ist. Schwester Gerda wird es mulmig: „Ich springe nicht!“ denkt sie sich, bevor sie es dann doch tut.

„Ich springe sofort wieder!“ So klingt es später beim gemütlichen Beisammensein in Schutzendorf aus ihrem Munde. Der freie Fall sei herrlich gewesen, bekunden beide Damen. Wenn auch die Kreisjugendringvorsitzende einräumt: „Der Magen kam schon ein bisschen hoch...“ Auch Löchl schwärmt in höchsten Tönen. Jetzt hat sie aus nächster Nähe erfahren, mit was sich ihr Mann beruflich so beschäftigt. Er ist nämlich Sachbearbeiter für Rettungs- und Sicherheitsgeräte für Luftfahrtzeuge.

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