"Sonne und Wind schicken keine Rechnung"

11.11.2015, 17:36 Uhr

© Foto: Eva Schultheiß

Zu Beginn fasste Oliver Keßler von der Firma Windinvest zusammen, was bisher zum Thema Windrad beim Schlossberg geschah (wir berichteten mehrfach). Danach berichtete Klaus Adelt, 23 Jahre lang Bürgermeister von Selbitz im Landkreis Hof und jetzt Landtagsabgeordneter, von seinen Erfahrungen mit erneuerbaren Energien. Im Frankenwald gebe es den Verein „Energievision Frankenwald“, der sich für die sparsamere Verwendung von Energie sowie den verstärkten Einsatz regional vorkommender regenerativer Energieträger einsetzt. So gebe es im Landkreis Hof 230 Windräder. Verzichtet würde auf Windräder dort, wo Orte von Windrädern umzingelt würden. 90 Grad freier Blick muss gewahrt sein, legte man im Regionalplan fest.

Beeinträchtigungen auf verschiedenen Ebenen würden mit der Zeit immer geringer. „Man gewöhnt sich an den Anblick.“ Wo sich anfangs Kritik zeigte, würden die Anlagen bald akzeptiert. Wichtig sei für ihn, dass Windkraft saubere Energie sei.

Aber Adelt stellte auch Probleme dar, so dann, wenn es in Dörfern Konflikte gebe wegen der Entschädigungen für beispielsweise Wegebau. Dass man sich komplett selber mit erneuerbaren Energien versorgen kann, sei eine Vision, in Spitzenzeiten reiche die erzeugte Energie leider nicht. Trotzdem haben solche Anlagen einen großen Vorteil: Die Wertschöpfung bleibt im Landkreis oder Ort.

Diesen Aspekt griff Franz Alt auf. „Wir müssen den Ölscheichs mit ihren schon stark ausgebeuteten Ölquellen nicht unser Geld geben, wir können es im Land und vor Ort behalten.“ Die Verbrennung fossiler Brennstoffe schädige die Umwelt eklatant, zeigte er anhand von Grafiken und Statistiken auf. „Wir verbrennen in einem Tag so viel, wie die Natur in einer Million Jahre angesammelt hat“, das sei unverantwortlich.

Im Anschluss moderierte Nina Hehn von der Kommunalberatung Klimakom die Diskussion auch mit Vertretern der Bürgerinitiative 10H Heideck. Der Schlossberg sei der schönste Platz im Landkreis Roth, den dürfe man nicht mit einem Windrad kaputtmachen, so eines der Argumente. „Wenn wir nichts für Klima tun, dann schädigen wir die Region noch viel mehr“, betonte Alt. „Wer es ernst meint mit der Heimat, muss für die Klimawende sein“.

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