Stadt Roth plant für jedes Szenario auf dem Kasernengelände

3.7.2015, 06:00 Uhr
Stadt Roth plant für jedes Szenario auf dem Kasernengelände

© Plan: Dragomir

Schon vor drei Jahren hat der Stadtrat beschlossen, für die große Fläche im Süden der Stadt ein städtebauliches Entwicklungskonzept zu erstellen. Das Münchener Planungsbüro Dragomir hat dann parallel zu den noch nicht konkreten Bundeswehrplänen für eine Offiziersschule schon mal vorgearbeitet.

Zunächst hatten die Rother das Wort: Nach einer Aktion beim Altstadtfest 2014 reichten die Bürger 231 Postkarten mit 430 Vorschlägen ein. Vorreiter war dabei der Bereich Freizeit und Erholung, berichtete Stadtplaner Martin Birgel, "vor allem mit Hallenbad". Aber auch für Gewerbe, Industrie und Wohnen oder für Sport und Tourismus sollte auf dem Gelände Platz sein, lauteten etliche Vorschläge.

Gegebenheiten analysiert

Die Stadtplaner haben daraufhin das gesamte, rund 360 Hektar große Gelände einer Bestandsanalyse unterzogen. Welche Verkehrs-, Grün- und Erholungsflächen gibt es, welche tatsächlichen und möglichen Straßen oder Radwege? Was wird wie genutzt, welche Gebäude sind renovierungsbedürftig? Gleichzeitig mussten Einflugschneisen berücksichtigt werden, außerdem liegen Biotope, Forst- und Ausgleichsflächen in dem Gelände. Birgel zeigte auf mehreren Plänen mit unterschiedlichen Schraffuren, wo überall Nutzungsmöglichkeiten, aber auch Nutzungskonflikte entstehen können.

Genaue Größe der Offiziersschule noch offen

Und schließlich: Die Größe der Offiziersschule (mit geplanter Eröffnung für 2019/20) steht immer noch nicht fest — laut Bürgermeister Edelhäußer muss die Planung dafür erst noch eine Runde durch den Haushaltsausschuss des Bundes drehen, damit aus den bisher genehmigten 90 Millionen Euro dereinst 200 Millionen werden.

Deshalb hantiert das Planungsbüro derzeit mit drei unterschiedlichen Größen. 130 Hektar, 136 Hektar oder sogar 270 Hektar könnte der Flächenbedarf umfassen, den die Bundeswehr für ihre Schule beansprucht. Sollte die Schule wirklich in der großen Form gebaut werden, "dann bleibt nicht mehr viel übrig", machte Birgel klar.

Viel Platz bliebe bei kleiner Offiziersschule

Deutlich mehr Entfaltung bliebe bei einer klein geplanten Offiziersschule: Auf rund 27 Hektar hätte industrielles Gewerbe im Norden Platz, für Wohnbebauung schließen sich im Süden davon gut vier Hektar an, und für eine Art Campusgelände mit Bildungseinrichtungen und nicht störendem Gewerbe blieben auch noch mehr als 30 Hektar.

All diese Zahlen sind aber noch nicht viel mehr als Spekulation. Vertieft werden kann die Planung laut Birgel erst, "wenn es konkrete Angaben zur Offiziersschule gibt". Aber auch der Bürgermeister hatte ja bereits festgestellt: Mit der Sicht auf einen Planungshorizont wäre der Stadt schon gedient.

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