Stadtansichten von Greding in alten Zeiten

8.12.2016, 15:41 Uhr
Stadtansichten von Greding in alten Zeiten

© Foto: Jürgen Leykamm

Das Bildmaterial entstammt gänzlich dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in München. Dort hatte der Beilngrieser Heimatkundler Leonhard Beitler vor rund zwei Jahren hinsichtlich Fotos für das virtuelle Museum seiner Stadt nachgefragt. Bei seinen Recherchen entdeckte er dabei geschichtsträchtige Aufnahmen aus der gesamten Jura-2000-Region in der Gredinger Kulturreferentin Bettina Kempf eine rührige Befürworterin des Projekts.

In Greding sind 34 großformatige Fotografien zu sehen. Es sind also keine „100 Bilder“, wie der Titel verspricht. Auch die „100 Jahre“ stimmen nicht so ganz. Die älteste Fotografie, die im Rathausfoyer zu sehen ist, reicht bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Mit dem Slogan habe er vor allen Dingen neugierig machen wollen, gestand Beitler.

Die Aufnahmen aus dem Raum Greding entstammen den Jahren vor 1929. Genaueres lasse sich bis auf die wenigen Fälle von genauer Datierung (einige Fotos entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch vor dem Ersten Weltkrieg) nicht mehr sagen. Die Bilder selbst sind der Initiative von Prinzregent Luitpold (1821 – 1912) zu verdanken, der in Bayern sämtliche Kunst- und Kulturdenkmäler fotografisch erfassen ließ, was auch noch posthum verwirklicht wurde, für den Raum Greding in der Zeitspanne bis 1929.

Die Bilder erzählen Geschichten. Von Kindern, die verstohlen in die Kamera spitzen oder etwa einem entlaufenen Huhn, das unter einem Tor durch watschelt. All dies „braucht eine bestimmte Darstellungsgröße“, so Hetzers Begründung für das Großformat, das bei der Vernissage viele Besucher vor einem einzelnen Werk minutenlang verharren ließ. Der Wiedererkennungswert war bei den Gebäuden sehr hoch.

Was einen einfachen Grund hatte, den Gredings 2. Bürgermeister Oswald Brigl benannte: „Die Häuser sind alle noch da!“ Bei einer solch langen Zeitspanne keine Selbstverständlichkeit. Auch die Stadttürme, die viele der Aufnahmen prägen und von der Stadt aufwendig instand gehalten werden, erschienen durch die Fotografen in neuem Licht.

 

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