Stadtrat: Spalter CSU büßt ein

18.3.2014, 00:00 Uhr
In Spalt, unser Foto zeigt das Mühlreisighaus, sitzen ab Mai zehn Neulinge im Stadtrat.

In Spalt, unser Foto zeigt das Mühlreisighaus, sitzen ab Mai zehn Neulinge im Stadtrat.

Für die CSU holte ein Newcomer die meisten Stimmen. Der Spalter Martin Peitz, Nummer zwei der Liste, bekam mit 1857 Stimmen das beste Ergebnis überhaupt. Er überholte damit Listenführer Anton Schmidpeter (1778) und den 2. Bürgermeister Alfred Zottmann (FW/G), der mit 1827 Stimmen das zweitbeste Ergebnis erzielte. Zugelegt bei den Christsozialen hat außerdem der Wasserzeller Vizenz Pfahler (1173), der von Platz sieben auf vier gewählt wurde und damit weiterhin im Stadtrat vertreten ist. Wiedergewählt wurde außerdem Gabriele Seubelt (1330), die ihren dritten Platz behauptete. Neu im Gremium sind Martin Haberkorn und Horst Storch (beide je 1102).

Da bei der CSU Ludwig Gabler, Wilhelm Greil, Max Herzog, Roland Heubusch und Hubert Wechsler nicht mehr kandidierten, war von den beiden Sitzverlusten keiner der amtierenden Stadträte direkt betroffen.

Bei der SPD, die mit zwei Sitzen jetzt die alleinige kleinste Fraktion im Spalter Stadtrat ist, bekam der Vorsitzende Harald Heller (1076) die meisten Stimmen. Von den vielen Frauen auf der Liste wurde Barbara Sterner (657) von Rang vier auf zwei vorgewählt und beerbt jetzt Manfred Dorschner.

In der reinen Frauenliste „fair“ behauptete Gabriele Weislmeier (1597) ihre Stadtratsmandat. Die Sitze der nicht mehr kandidierenden Inge Gentner und Christa Stegmeier eroberten die Vorsitzende Monika Schlaug (651) und Susanne Stengel, die von den Positionen vier und sechs nach vorne gewählt wurden.

Bei der UWG/FW wurden die drei Listenführer mit einem Tausch auf den ersten beiden Plätzen in den Stadtrat gewählt. Die meisten Stimmen bekam Andreas Zottmann (1050) vor Dieter Kamm (1034) und Wolfgang Seefried (861). Damit rückte Dieter Kamm für den bisherigen Fraktionsvorsitzenden Josef Maurer rein.

Die Landliste ist weiterhin mit Dieter Selz (1072) und Reinhold Lüdke (950) dabei. Den zusätzlichen Sitz eroberte Martin Kummerer (541). Der Keilberger machte von Platz acht einen gewaltigen Sprung nach vorne.

Der zusätzliche Sitz der Freien Wähler/Großweingarten hat dafür gesorgt, dass jetzt drei Zottmanns im Stadtrat vertreten sind: Neben Andreas (UWG/FW) und Alfred (FW/G) nun auch Bernhard, der Reinhold Bauer in der Liste überholte und mit 538 die drittmeisten Stimmen bekam. Die Nummer zwei blieb Michael Breit (587), der ebenfalls neu im Stadtrat ist und Günther Beil beerbt.

Für Bürgermeister Udo Weingart (CSU) ist der Verlust der beiden Sitzen seiner Partei durch leichte Verluste schon ärgerlich, aber: „So ist das Wahlsystem, ich akzeptiere das.“ Eine spürbare Verschiebung der Balance im Stadtrat erwartet er nicht: „Die Beschlussfindungen bei sechs Fraktionen richten sich bei uns schon immer nach Sachthemen.“ Das spannende Ergebnis der Wahl sind für ihn die zehn Neulinge: „Mit denen werden wir in Klausur gehen, um sie auf ihre Aufgaben vorzubereiten.“

„Auf Deutsch gesagt, haben wir eine Steigerung von 50 Prozent“, freut sich Alfred Zottner über den Sitz mehr für die FW/G: „Den haben wir uns einerseits hart erarbeitet, er ist aber auch auf die Schwäche anderer zurückzuführen. Wir nehmen ihn dankbar an und versuchen, dem Vertrauen gerecht zu werden.“

Ein Sitz mehr, aber im Stadtgebiet selbst und bei der Briefwahl nur Splitterpartei. Das sind die Fakten, mit denen die Landliste ihrem Namen gerecht wurde. So schwankt die Stimmung des Fraktionsvorsitzenden Dieter Selz: „Ich bin sehr zufrieden. Aber mir persönlich tut es leid, dass wir zwar viel Gutes für die Leute getan haben, das aber nicht überall rüberkommt .“

Der scheidene Fraktionsvorsitzende der UWG/FW, Josef Maurer, zeigte sich zufrieden: „Wir sind zweitstärkste Fraktion. Wir haben das erhoffte Ziel errreicht, Ein viertes Mandat zu erringen, ist schwierig bei unserer Konstallation.“ Beim zweifachen Sitzverlust der CSU sieht er nicht nur das neue Zählsystem am Werk: „Die Leute wollen Politik mit klaren Aussagen – und das ist beim Fraktionsvorsitzenden (Anm.: Vinzenz Pfahler) nicht immer passiert.“

Inge Gentner, die sich wie Christa Stegmeier nach 18 Jahren aus der ersten Reihe der Liste „fair“ zurückzieht, interpretiert den Sitzverlust der CSU als eine Mischung aus niedriger Wahlbeteiligung, dem neuen Berechnungsverfahren und dem Generationswechsel: „Da fielen Stimmungsträger und Meinungsbildner weg, das konnten sie nicht kompensieren.“ Der Generationswechsel im eigenen Lager hat dagegen erfreulich gut geklappt: „Wir hatten uns gewünscht, dass wir auf gleichem Niveau weitermachen können und freuen uns jetzt, dass die Gruppe weiter dabei sein wird.“

Probleme in der Stadt selbst ließen die SPD auf dem letzten Platz auf der Stelle treten. „Plus-minus Null, da ist man nie zufrieden“, erklärte Fraktionsvorsitzender Harald Heller, der einen Sitz mehr angestrebt hatte. Die größte Freude ist für ihn deshalb, „dass die CSU weitere zwei Sitze verloren hat.“ Ursächlich dafür war seiner Meinung nach der Rückzug der fünf Stadträte.
 

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