Teureres Abwasser, geschlossene Tür und kein Plastik

31.10.2018, 16:02 Uhr
Teureres Abwasser, geschlossene Tür und kein Plastik

© Foto: Archiv/Tobias Tschapka

Teurer wird die Abwasserentsorgung in Roth: Sowohl Herstellungsbeiträge als auch Gebühren mussten neu kalkuliert werden. Die Beiträge liegen jetzt bei 1,69 Euro pro Quadratmeter für Niederschlagswasser und bei 9,83 Euro pro Quadratmeter für Schmutzwasser. Beitragspflichtig ist man allerdings nur einmal, eine so genannte Nacherhebung wird nur für hinzukommende Flächen, wie zum Beispiel einen Dachausbau, fällig.

Bei den Gebühren wird es ebenfalls teurer. Um mehr als einen Euro steigen die Gebühren auf 2,61 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser, beim Niederschlagswasser liegt die Gebühr künftig bei 32 Cent pro Quadratmeter. Als Gründe führt Verwaltungswirt Andreas Pinkert vom Beratungsbüro Schneider & Zajontz an, dass die Gebühren bisher zu niedrig waren, dass die Kosten insgesamt (für Personal, Betrieb) gestiegen sind, dass für die Erweiterung der Kläranlage 1,5 Millionen Euro Investitionskosten nötig sind und dass außerdem neue Baugebiete ausgewiesen werden.

Ohne Gegenstimme votierte der Stadtrat auch für die Änderung des Bebauungsplanes "Sieh-Dich-Für-Weg". Damit soll ein verändertes Nutzungskonzept für die Valentin-Passage auf den Weg gebracht werden. SPD-Fraktionssprecher Andreas Buckreus bezweifelte zwar, ob die Reihenfolge sinnvoll sei, "den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun". Warum also wolle man den Plan ändern, bevor die Eigentumsverhältnisse in der Passage klar sind. Doch Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann beschied klipp und klar: "Die Stadt Roth würde in den Verhandlungen sonst ihre Position schwächen."

Geduld müssen all die haben, die mit dem Pflaster der Zufahrt zum Kaufland-Supermarkt hadern. "Der grauenhafte Zustand" des Belages, wie ihn auch Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann nennt, sei dem Unternehmen bekannt und solle auch geändert werden. Allerdings dauere es – nachdem festgestellt worden sei, dass der Weg einen falschen Unterbau habe – noch bis zum Ausbessern, weil noch kein Angebot für den Auftrag vorliege.

Geduld ist anscheinend auch erforderlich, wenn Fußgänger die Brücke zwischen dem Parkhaus im Sieh-Dich-Für-Weg und der Valentin-Passage benutzen wollen. Wie berichtet, lässt sich die Glastür nicht öffnen, weil der Hausmeister seine Arbeit eingestellt hat. "Aber wir haben doch damals ausdrücklich auf ein Wegerecht bestanden, weil uns ja auch ein Drittel der Parkplätze gehört", empörte sich FW-Stadträtin Elisabeth Bieber über die andauernde Sperrung. Stefan Krick vom Hauptamt der Stadt beschied ihr jedoch, dass selbst im Grundbuch nichts davon stehe. Ärgerlich findet Bürgermeister Ralph Edelhäußer den Zustand, weil auch der Zugang zu den Arztpraxen in der Passage damit wesentlich erschwert werde. Für den Moment konnte er trotzdem nur so viel versprechen: "Wir versuchen mit allen Beteiligten, dass die Tür wieder aufgemacht wird."

Dass bei städtischen Veranstaltungen kein Einweggeschirr und keine Plastiktüten mehr verwendet werden, beantragte Andrea Schindler für die Fraktion der Grünen. Der Bürgermeister informierte sie allerdings darüber, dass "bei städtischen Veranstaltungen seit Jahren kein Plastik mehr verwendet wird". Wenn aber, wie bei der von Schindler zitierten Veranstaltung mit Food Trucks, die Stadt nicht Ausrichter sei, sondern nur die Fläche zur Verfügung stelle, "dann können wir die Veranstalter nicht dazu zwingen".

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