Thalmässing: Heizwerk schont Umwelt und Geldbeutel

4.11.2018, 16:31 Uhr
Thalmässing: Heizwerk schont Umwelt und Geldbeutel

© Foto: Jürgen Leykamm

Aus den Resten der Rohrleitungen wurde eine kleine Sitzbank erstellt, die nun ihren Platz neben dem Werk hat. Ein Nebenprodukt, das es auch Landrat Herbert Eckstein sehr angetan hat, wie er in seinem Grußwort betonte. Mit der Umsetzung der Hackschnitzel-Heizanlage, die Umwelt und Geldbeutel schone, hätten die Oberdorfer ihre Bereitschaft zur Verantwortung unterstrichen, "dafür gebührt Euch mein ehrlicher Respekt!"

Es habe viel "Ausdauer und Mut" gebraucht, um das Projekt zu verwirklichen, gestand auch Bürgermeister Georg Küttinger zu. Er erinnerte daran, wie einige wenige gemeinsam eine solche Anlage ins Leben rufen wollten. Dass sie jetzt auch zustande kam, sei ein gutes Beispiel für den Zusammenhalt im ländlichen Raum.

Dabei war das Gelingen alles andere als selbstverständlich, wie Friedrich Mossner als Geschäftsführer des Werks, das als UG & Co KG firmiert, bekräftigte. Als die Pläne immer größere Ausmaße annahmen und die Versorgung gemeindlicher Gebäude ins Spiel gebracht wurde, seien die Kosten allein für den jetzt umgesetzten Teil laut einer Studie auf 700 000 Euro beziffert worden. "Da fielen wir aus allen Wolken", so Mossner.

Es sei Helmut Müller zu verdanken, dass das Projekt nicht beerdigt wurde. Müller stellte als Verpächter zwei seiner Hallen zur Verfügung – und die Oberdorfer konnten das Projekt in Eigenregie stemmen. Heute gelte: "Die Anlage hat uns zusammengeschweißt", so Mossner. Trotz Widrigkeiten wie den durch das Landratsamt verhängten vorübergehenden Baustopp oder etliche Ausfälle wegen Krankheit gelang die Umsetzung. Nun könne man halb so günstig wie mit Heizöl heizen. Zudem sei mit dem Heizhaus ein echtes Schmuckkästchen entstanden.

Eigenleistung

Es stehe aber noch die Befestigung des Vorplatzes an. Diesbezüglich hoffe man, dass "uns die Gemeinde das Material kostenlos zur Verfügung stellt", so der Geschäftsführer. Die Arbeit machten natürlich die Oberdorfer, die schon jetzt rund 2000 Stunden Eigenleistung angehäuft hätten. Auch die weiteren Zahlen beeindrucken. Das Netz verfügt über 15 Anschlussnehmer, bis zu sieben weitere kann es aufnehmen. Die Kosten betragen lediglich 350 000 Euro – im Gegenzug werden nun jährlich weit über 50 000 Liter Heizöl eingespart.

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