TV Hilpoltstein kann Borussen-Serie nicht brechen

25.2.2018, 19:10 Uhr
TV Hilpoltstein kann Borussen-Serie nicht brechen

© Salvatore Giurdanella

Hilpoltstein hat zu Hause noch nie gegen Dortmund gewonnen. In der Formation Alexander Flemming/Petr David und Dennis Dickhardt/Nico Christ sollte diese Serie gebrochen werden. Flemming und David bekamen es mit den beiden 21-jährigen ungarischen Nationalspielern Bence Majoros und Adam Szudi zu tun. Majoros spielt in der nächsten Saison für den Erstligisten Bad Königshofen. David servierte, Majoros punktete — zu Beginn des ersten Satzes kam kein Spielfluss auf. Erst mit dem 6:6 hatten sich die Hilpoltsteiner besser eingestellt – ein Ball Davids auf Majoros’ Körpermitte brachte das 12:10. Der zweite war ausgeglichen, sobald Majoros mit der Rückhand an den Ball kam, wurde es gefährlich. Oft genug spielten ihn die Hilpoltsteiner aber aus, David war mehrmals mit schnellen Bällen auf die falsche Körperseite erfolgreich.

Daneben hatten es Dickhardt und Christ mit Erik Bottroff und Evgeny Fadeev zu tun. Bottroff hat seine eigene Serie mit Hilpoltstein, ist in der Stadthalle ungeschlagen. Die Dortmunder hatten keine große Mühe, setzten sich in drei Sätzen klar durch und hatten sich so die Zigarette vor dem Spiel verdient. "Kalt hier", meinte Fadeev nach dem 3:0, das gleiche Ergebnis hatten aber auch Flemming und David nach Hause gebracht.

Voller Einsatz

In Dortmund hält Hilpoltstein eine Serie, ist dort ungeschlagen. Im Hinspiel dort hatte sich David in vier Sätzen gegen Majoros durchgesetzt, nun lag er schnell 0:7 zurück. Zwar holte er noch zum 7:8 auf, musste aber mit 8:11 passen. Szudi hatte damals noch im hinteren Paarkreuz gespielt, noch nie gegen Flemming gewonnen, nervte diesen nun aber ziemlich. Sehenswert war der Einsatz des TV-Kapitäns zum 5:8, als er fast schon geschlagen, doch noch den Punkt machte. Mehr wurde es aber nicht mehr und auf der Nebenplatte lag David ebenfalls 0:2 nach Sätzen zurück.

"Jetzt müssen wir alle ein bisschen Gas geben", forderte Teammanager Bernd Beringer Spieler und Publikum. "Wenn es zu kalt ist, müsst ihr klatschen." In der Halle hatte sich noch keine Stimmung entwickelt, auch der erhoffte Zuschauerrekord war bei Kaiserwetter und der ungewohnten Spielzeit am Samstagnachmittag ausgeblieben. 320 waren gekommen, am Sonntag war die Stadthalle wegen "Music Pur" belegt.

Ein schnelles 2:11 Flemmings heizte das Publikum nicht mehr an, David holte immerhin noch einen Satz. "Ein kleiner Fehlstart", so Beringer zum 1:3. Nun sollte Milena Slupina, Weltmeisterin im Kunstradfahren und Sportlerin des Jahres im Landkreis Roth, die Stimmung heben. Das gelang, die 22-Jährige vom TSV Bernlohe erhielt für ihre Artistik auf zwei Rädern viel Applaus (siehe Seite 39).

Dickhardt ausgeschlafen

Während Slupina noch Autogramme schrieb, wollten Christ gegen Bottroff und Dickhardt gegen Fadeev den Rückstand aufholen. Christ hat in der Rückrunde erst ein Spiel gewonnen, Bottroff noch nicht verloren. Während sich Christ über viele verschenkte Punkte ärgerte, war daneben dem Piloten Dickhardt ein Flug in der Nacht zuvor nicht anzumerken. Er war zu schnell für Routinier Fadeev und hatte null Probleme.

Im Duell der Einser schien Flemming Majoros zunächst zu deklassieren, der TV-Kapitän spielte den Dortmunder immer wieder aus. Doch tatsächlich gab Flemming ein 10:5 noch aus der Hand. Nach dem 14:16 musste er auch im zweiten Satz nach 10:6 in die Verlängerung – und verlor. Die Hipoltsteiner Fans waren schon am Verzweifeln, als Flemming beim 10:6 im dritten Satz wieder einen Punkt kassierte. Umso größer war der Jubel, als es doch noch klappte. Aber unter den Augen seines künftigen Trainers machte Majoros anschließend den Sack zu. Wieder waren ein paar Netzroller dabei, Flemming wird Majoros eher nicht zu einer Party einladen.

Somit stand es 2:5, Szudi konnte in der noch laufenden Partie gegen David oder Bottroff gegen Dickhardt das Spiel entscheiden. David und Szudi lieferten sich einen lange ausgeglichenen ersten Satz, den der starke Ungar noch auf seine Seite zog; im zweiten fertigte der David ab. Szudi spielte cool, doch auch David blieb ruhig, glich den Rückstand aus. Innerlich kochte er doch, sah im fünften Satz für einen Schlägerwurf Gelb. Ein umstrittener Punkt brachte Szudi den Matchball: Verwandelt.

Damit hielt die Serie der Borussen und Bottroffs – er lag zu diesem Zeitpunkt 2:0 gegen Dickhardt vorne. Für den Dortmunder eine gute Generalprobe für die deutsche Einzelmeisterschaft am kommenden Wochenende, bei der auch Christ und Flemming spielen.

TV Hilpoltstein – BV Borussia Dortmund 2:6. Alexander Flemming/Petr David – Bence Majoros/Adam Szudi 12:10, 12:10, 11:7; Dennis Dickhardt/Nico Christ – Erik Bottroff/Evgeny Fadeev 8:11, 7:11, 6:11; Flemming – Szudi 6:11, 5:11, 2:11; David – Majoros 8:11, 6:11, 11:5, 4:11; Dickhardt – Fadeev 11:7; 11:6, 11:4; Christ – Bottroff 7:11, 11:5, 7:11, 7:11; Flemming – Majoros 14:16, 11:13, 11:7, 5:11; David – Szudi 17:15, 3:11, 11:7, 11:9, 8:11.

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