Unerwartetes Aufbäumen des Schlusslichtes

5.3.2018, 15:53 Uhr
Unerwartetes Aufbäumen des Schlusslichtes

© Foto: Tobias Tschapka

Dass in der kleinen DJK-Halle oft sämtliche Volleyballgesetze auf den Kopf gestellt werden, lernte schmerzhaft der bis dato ungeschlagene Bezirksligaprimus SGS Erlangen, der mit einer Empfehlung von 16 Siegen aus 16 Spielen zu seinem letzten Spieltag angereist war. Die Ausgangslage war klar: Die Erlangerinnen mussten die DJK mit 3:1 oder 3:0 besiegen, um sich den Aufstieg in die Landesliga zu sichern. Die Gastgeberinnen rechneten sich nach dem deutlichen 0:3 im Hinspiel wenig Chancen aus. Zudem trat das Team von Coach Christoph Frisch stark ersatzgeschwächt an: Zuspielerin Verena Kraußer und Mittelblockerin Latoya Records fielen verletzungsbedingt aus.

Die Erlangerinnen zeigten von Beginn an, warum sie bislang noch ungeschlagen waren. Sobald die DJK zu wenig Druck im Aufschlag machte, wuchteten die wohl besten Angreiferinnen der Bezirksliga das Spielgerät wiederholt am Allersberger Block vorbei auf den Boden. Eine frühe Auszeit von Trainer Frisch zeigte Wirkung. Die starke Annahme um Libera Theresa Dascillo ermöglichte es der überragenden Zuspielerin Carola Hopf, ihre Angreiferinnen perfekt in Szene zu setzen. Es entwickelte sich ein enger erster Satz, den die DJK nervenstark mit 27:25 für sich entschied.

Den zweiten Durchgang verschlief die Heimmannschaft komplett. Die Erlangerinnen spielten gnadenlos ihre Stärken aus und gewannen deutlich mit 25:10. Zunächst nur unwesentlich besser lief es im dritten Satz. Die DJK lief permanent einem Fünf-Punkte-Rückstand hinterher, doch gegen Ende des Satzes hieß es durch gute Aufschläge von Nicole Krach plötzlich 21:21. Die SGS machte jetzt ernst und siegte schließlich mit 25:21.

Als Allersberg wieder schlecht in den vierten Satz startete, hatten die meisten Zuschauer das Spiel wohl schon abgeschrieben — und die SGS wohl schon abgehakt. 18:23 hieß es aus DJK-Sicht, als Jennifer Dortmann zum Aufschlag kam und die Gegner förmlich aus der Halle schoss. Sie verkürzte auf 21:23. Eine phänomenale Aufschlagserie von Miriam Lehner drehte den Satz auf 26:24 für die DJK.

Schon wieder die DJK

Damit hatte sich die Heimmannschaft bereits einen unverhofften Punkt im Abstiegskampf gesichert. Für die SGS bedeutete der Punktverlust, dass sie wie vor einem Jahr den direkten Aufstieg gegen Allersberg verspielt hatten. Völlig von der Rolle gingen die Gäste nun in den Tiebreak. Die DJK hatte Oberwasser und spielte das Momentum eiskalt aus. Die mittlerweile eingewechselte Libera Alex Stark verhinderte mit präzisen Annahmen, dass die SGS nach Punktgewinnen ins Spiel kam. Der Satz ging mit 15:6, das Spiel mit 3:2 an Allersberg. Welch eine Sensation!

In der zweiten Begegnung wartete mit dem Viertplatzierten TV Bad Windsheim ein starker Gegner, den die DJK noch nie bezwungen hatte. An diesem Tag sollte alles anders kommen. Zahlreiche Blocks von Steffi Höhnl, starke Aufschlagserien von Maria Zeiser und kluge Angriffe von Manuela Dotzer bescherten den Allersberger einen relativ souveränen und auch überraschenden 3:0-Erfolg. Nicht jedoch, ohne in Satz drei wieder einen 18:23-Rückstand zu drehen.

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