"Unheilig" in Abenberg: Der Graf lässt seine Fans vor Glück torkeln

20.7.2014, 18:01 Uhr

© Robert Schmitt

Von Beginn an sucht der Graf den Kontakt zum Publikum, und die Besucher geben im Verlauf des Konzerts selbst einen Song zum Besten. „Oh, wie ist das schön, so schön, so schön“, kennt man sonst hauptsächlich aus Fußballstadien. Die 3000 Besucher auf Burg Abenberg aber sind so hingerissen vom Auftritt des Grafen und seiner Vasallen, dass sie fast torkeln vor Glück.

„Ein Super-Konzert“, so die einhellige Meinung. Besser kann man es nicht sagen. Selten haben Ambiente, Musik und Stimmung auf Burg Abenberg eine solch perfekte Einheit gebildet wie am Freitagabend.

Der Graf blickt mit Unheilig mittlerweile auf eine 15-jährige Karriere zurück, die ihn tief in die Herzen seiner Fans geführt hat. „Unsere Freundschaft kann die Brücke sein“, singt er und er bleibt bei jedem Satz ans Publikum authentisch. Er dankt den Fans „für so viele schöne Augenblicke“ und bezeichnet ihren Applaus als „den größten Lohn, denn er ist immer ehrlich“. Auf Burg Abenberg bietet „Unheilig“ den Fans alles, was man von der Band erwarten darf. Insbesondere freilich die Balladen, die den Grafen bundesweit nach oben katapultiert haben: „Lichter der Stadt“, „Als wär‘s das erste Mal“, „Auf Ewig“ und „Unter Deiner Flagge“ überfluten den Anger mit jeder Menge musikalischer Leidenschaft und textlicher Qualität. „Tage wie Gold“, „So wie Du warst“ und „Freiheit“ versetzen das Publikum endgültig in Verzückung. Der Graf zeigt dabei in jeder Minute großen Einsatz. Seinen Frack zieht er bereits während der ersten Nummer aus. „Ich habe ein Schweißproblem.“

Deshalb muss nicht nur mehrfach das Handtuch gewechselt werden. Auch das Mikro wird regelmäßig abgeholt und trockengerubbelt, damit es bis zum Ende keinen Kurzen gibt. Denn der Graf hat sich das Beste bis zum Schluss aufgehoben. Zunächst als Belohnung für seine treuen Anhänger ein Stück aus der Arbeit am neuen Album. „Goldrausch“ soll zeigen, in welche Richtung es geht. „Der Song ist komplett neu, das ist eine Premiere“, kündigt der Graf an. Bei „Geboren, um zu leben“, stimmt der gesamte Anger ein. „Auf Wiedersehen“ singt der Graf zum Abschied. Und alle gehen gewiss mit dem Gedanken: „Hoffentlich bald.“

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