Valentinstag: Alltags-Insel oder unnötiger Kitsch?

14.2.2017, 06:00 Uhr
Vor allem den Blumenhändlern beschert der Valentinstag steigende Umsätze.

© dpa Vor allem den Blumenhändlern beschert der Valentinstag steigende Umsätze.

Die Meinungen gehen da auseinander. Für viele ist der "Valentinstag" ein besonderer Tag, andere sehen in ihm ein Datum wie jedes andere. Zu letzterer Gruppe gehört auch der Hilpoltsteiner Bürgermeister Markus Mahl. "Ich finde es wichtiger, das ganze Jahr über seine Partnerschaft zu pflegen, als vieles auf einen Tag zu verschieben. Das ist für Floristen wahrscheinlich wichtiger als für mich."

Pfarrerin Verena Fries von der evangelischen Kirchengemeinde Hilpoltstein sieht das grundlegend anders. Für sie hat der "Valentinstag" durchaus seine Berechtigung. Wie sie ihn verbringe? Na, gemeinsam mit ihrem Mann natürlich: "Der Valentinstag ist wie eine Insel im Alltag, die einem mal ein bisschen Zeit zum Durchatmen verschafft", sagt sie.

Auch für Floristen ist dieser Kalendertag etwas Besonderes. Denn zum einen bringt er viel Stress, zum anderen auch größere Umsätze mit sich. Bei "Blumen Hauth" in Hilpoltstein beginnen die Vorbereitungen auf den 14. Februar beispielsweise schon eine Woche vorher. "Wir dekorieren das Geschäft um und müssen Massen an Blumen vorbestellen", erklärt der Inhaber des Hauses, Erhard Hauth.

Verglichen mit einem ganz normalen Geschäftstag, würden er und seine Kollegen am 14. Februar durch den erhöhten Verkauf an Sträußen und Schnittblumen gut und gerne den drei- bis vierfachen Umsatz machen. Besonders beliebt sind hierbei Rosen und Chrysanthemen.

Auch in der Hilpoltsteiner Gärtnerei Altmann fallen Überstunden und eine deutlich größere Menge an Blühendem an, um sich auf den Valentinstag adäquat vorzubereiten. "Wir müssen viele frische Blumen einkaufen und vorbereiten", sagt Anneliese Altmann.

Die Juweliere jedoch merken keine Auswirkungen des Tages. Wie Lena Bayerlein vom "Juwelier am Schloss" erklärt, hat sich der Anstieg zum 14. Februar in Grenzen gehalten. "Wir verkaufen alles mögliche, wie Armbänder oder Herz-Anhänger mit und ohne Gravur, jedoch ist das in der Masse kaum mehr, als an anderen Tagen."

Auch in den Standesämtern geht es am 14. Februar ehr ruhig zu. "Am Valentinstag haben wir in Roth keine einzige Vermählung", sagt Sylvia König-Schönberger vom Rother Standesamt. Auch in Allersberg sieht das nicht anders aus, wie Jasmin Meier bestätigt. Wundersamerweise ließ sich auch am Valentinstag 2016 in beiden Orten niemand vermählen.

Für Elke Lades-Eckstein, die Ehefrau von Landrat Herbert Eckstein, wird es zum "Tag der Liebe" aber wohl keine roten Rosen regnen. Denn der Landkreis-Chef, so hat er der Redaktion zumindest ausrichten lassen, hält vom Valentinstag wenig bis gar nichts. . .

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