Visionen zwischen Marktplatz und Stadtmauer

21.12.2018, 06:00 Uhr
Visionen zwischen Marktplatz und Stadtmauer

© Foto: Weinig

Aber die Potenziale, die die Nürnberger Architektin Brigitte Sesselmann dem Gremium vorstellte, seien zu komplex, um sie am späten Abend noch schnell neben einem Dutzend anderer wichtiger Sitzungsthemen durchzujagen. "Was soll sich da entwickeln, wenn keine Zeit zum Nachfragen ist?", kritisierte Sonja Möller (Freie Wähler). Und Jutta Scheffler (Grüne) hält es für sinnvoll, das auf dem Lageplan interessante Altstadtquartier auch einmal in der Realität in Augenschein zu nehmen, um sich den Sanierungsbedarf ebenso wie die Eigentumsprobleme durch verwinkelte und enge Höfe vor Ort anzusehen.

Die Situation ist nämlich verzwickt: An der Sanierung des Stadtbräustüberls als markantem Gebäude auf dem Rother Marktplatz hing die Hoffnung von Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann – nicht nur für die Verschönerung des Marktplatzes, sondern auch für das Gebiet dahinter: Zum Altstadtquartier westlich des Rother Marktplatzes bildet das Haus den notwendigen Zugang.

Dieser Zugang sei bisher nicht erfolgt, deshalb wurden die Untersuchungsergebnisse für das Quartier jetzt mit der Aufforderung an den Stadtrat präsentiert, sich einer Planung dafür anzunehmen.

So könnte vom Stadtbräustüberl Richtung Bahnhofstraße ein kleiner Weg führen - vorbei an Gastronomie im belebten Hof. Dort hinten gibt es sogar alte Stadtmauerreste, und der völlig eingebaute Stadtmauerturm könnte freigelegt werden.

Auch eine Tiefgarage sei übrigens für das Gebiet schon einmal vorgesehen worden, berichtete Sesselmann anhand von Baustellenfotos aus den 1990er Jahren. Aber ihre Präsentation vor dem Stadtrat solle ja beileibe noch kein Beschluss für eine Tiefgarage sein, sondern nur einen Sachstand darstellen, stellte Bürgermeister Ralph Edelhäußer klar.

Gab es dafür eigentlich einen Auftrag des Stadtrates?, erkundigte sich SPD-Sprecher Andreas Buckreus. Ja, erwiderte Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann. Auch den Beschluss dazu könne sie ihm nennen.

Keine Kommentare