Wasserradfest in Georgensgmünd: Alpenverein mit Doppelerfolg

30.5.2017, 05:30 Uhr
Wasserradfest in Georgensgmünd: Alpenverein mit Doppelerfolg

© Foto: Andreas Regler

Das Beste kommt zum Schluss. Jedes Jahr ist der traditionelle Gummistiefellauf, den die Gmünder Werbegemeinschaft zusammen mit der örtlichen Sparkasse sponsert, beim Wasserradfest Höhe- und Schlusspunkt zugleich. Nachdem der Staffellauf im Vorjahr zum ersten Mal nicht in der Fränkischen Rezat, sondern auf dem teilweise gefluteten Bruckespan durchgeführt worden und die Resonanz sehr positiv ausgefallen war, entschieden sich die Verantwortlichen dafür, es heuer genauso zu machen.

So sammelten sich am Nachmittag vor dem Eisenbahnviadukt rund um einen künstlichen See aus Rezatwasser die Schaulustigen. Landrat Herbert Eckstein und Bürgermeister Ben Schwarz, die das Ganze wie immer mit viel Humor moderierten, konnten in diesem Jahr zehn Männerteams, zwei Frauenmannschaften sowie die gemischte Gruppe der Wasserwacht begrüßen.

Jeweils zwei Teams traten pro Rennen gegeneinander an. In übergroßen Gummistiefeln galt es, möglichst schnell einmal quer durch den See zu pflügen, am anderen Ufer an einem leeren Bierkasten anzuschlagen, anschließend zurück zum Start zu eilen, um dort die Stiefel zu übergeben und so den Nächsten auf die Reise zu schicken. Am schnellsten meisterte diese Herausforderung – wie im Vorjahr – das Herrenteam des DAV Georgensgmünd. Dahinter landete die zweite Mannschaft der Männergymnastik des TSV. Den dritten Platz teilten sich die in Superheldenkostümen angetretenen Superväter vom Kindergarten Am Berg sowie das erste Team der Männergymnastik. Bei den Damen hatte ebenfalls die Alpenvereinssektion Gmünd die Nase vorn. Die Mädels verwiesen die Supermütter des Kindergartens Am Berg auf den Silberrang.

Apropos Verkleidung: Wie gewohnt gab es wieder eine Kostümwertung. Auch hier setzte sich der Vorjahressieger, die Männergymnastik, durch. Diesmal hatten sie sich Schneewittchen (dargestellt von Manfred Knobloch) und die sieben Zwerge zum Vorbild genommen. Netter Nebeneffekt: Da sie mit zwei Mannschaften dabei waren, sprangen folglich auch die ersten beiden Plätze für sie heraus. Den dritten Rang – sowie den Sieg bei den Frauen – holte die DAV-Sektion Gmünd, die sich als Seniorengruppe verkleidet hatte und unter dem Motto "Deutscher Altenverein — Senioren schützen" mitmachte. Damit auch der Nachwuchs auf seine Kosten kam, hatte der Kindergarten Am Berg wieder einen separaten Kinder-Gummistiefellauf auf die Beine gestellt.

Abwechslungsreich

Selbstverständlich hatte das Wasserradfest wesentlich mehr als nur den Gummistiefellauf zu bieten. Zahlreiche Ehrenamtliche aus den örtlichen Vereinen sorgten auch in diesem Jahr wieder für ein abwechslungsreiches Programm. Auf der Rezatbrücke reihten sich zum Beispiel zahlreiche liebevoll gepflegte und mit Blumen geschmückte Oldtimer-Traktoren aneinander. Neben der Gesangs- und Tanzeinlage der Vorschulkinder vom Kindergarten Am Berg sowie der Aufführung der Ballettschule Georgensgmünd sorgten unter anderem die Auftritte der Turngruppen sowie der Ju-Jutsu-Abteilung des TSV Georgensgmünd für viel Applaus. Daneben gab es auch viele Mitmachangebote: Kastenklettern, Kegeln, Bibelquiz, Infostände zu den unterschiedlichsten Themen und und und.

Sogar eine echte Premiere gab es zu feiern: Die Gmünder Theatergruppe unter der Leitung von Evi Zottmann-Reichard und Jochen Wiltschko führte das Stück "Werdende Väter" von Ephraim Kishon auf. Dazu verwandelten die Akteure den Platz vor der Raiffeisenbank kurzerhand in den Aufenthaltsraum einer Geburtsklinik, in dem drei werdende Väter auf sehr unterschiedliche Weise darauf warteten, dass ihr Nachwuchs endlich das Licht der Welt erblickt.

Die Gemeinde Georgensgmünd nutzte das Wasserradfest außerdem dazu, den Rezataal offiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Das bespielbare Wasser-Kunstwerk, das der Gmünder Steinbildhauermeister Henrik Heiden in mehrwöchiger Arbeit aus dem Stein herausgemeißelt hatte, steht ab sofort am Bruckespan-Spielplatz für die Kleinen zum Plantschen bereit. Mit einer Pumpe kann Wasser in die einzelnen Steinkanäle geleitet und dort gestaut werden. Zu der gewundenen Form, erklärte Heiden, habe ihn der nahegelegene Fluss inspiriert. Und weil ein Aal einfach super zur Rezat passe, sei am Ende eben "ein Aal mit vielen kleinen Aalen" herausgekommen. Den Praxistest durch die zahlreichen Kids, die die Anlage umgehend in Beschlag nahmen und mit dem Wasser plantschten, bestand der Rezataal jedenfalls mit Bravour.

Dass auch harte Biker einen Sinn für Romantik haben können, bewies am Nachmittag eine ganz besondere Aktion auf dem Marktplatz. Mit einem Heiratsantrag inklusive Line-Dance-Flashmob hielt ein Mitglied des Gmünder Motoradklubs "Gmünder Saukepf" um die Hand seiner Angebeteten an. Mit Erfolg: Das "Goldstück" hat Ja gesagt. Den beiden dürfte das Wasserradfest 2017 in ganz besonders guter Erinnerung bleiben.

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