Wasserwerkneubau wird billiger als erwartet

13.8.2015, 17:01 Uhr
Wasserwerkneubau wird billiger als erwartet

© Foto: Reinhold Mücke

Eine ergänzende Beitragssatzung zu erlassen, um im Anschluss nun Bescheide erteilen zu können, war reine Formsache. Denn die meisten Details waren bereits im Vorfeld abgeklärt worden. Voraussichtlich noch in diesem Monat sollen die Bescheide den Grundstückseigentümern zugehen, wie Kämmerin der Marktgemeinde als Geschäftsführung des Zweckverbandes, Katrin Müller, bekanntgab.

Endabrechnung am Schluss

Für bebaute und bebaubare Grundstücke wurden 0,21 Euro für den Quadratmeter Grundstücksfläche und 1,68 Euro je Quadratmeter Geschossfläche errechnet. Das sind die voraussichtlichen Beiträge, die sich aufgrund der Kostenberechnungen vor allem für den Neubau des Wasserwerks und dessen Anbindung an das Versorgungsnetz, die Anbindung der fünf Brunnen an das neue Wasserwerk und den Umbau des alten Wasserwerks ergeben. Ein endgültiger Beitragssatz soll nach dem Abschluss der Maßnahmen festgelegt werden.

Auf die voraussichtliche Beitragsschuld sollen auch Vorausleistungen erhoben werden, die noch in diesem Jahr und auch im folgenden Jahr fällig werden.

Rund 48 Prozent sollen von den Grundstückseigentümern noch 2015, weitere 38 Prozent im Jahr 2016 bezahlt werden, gab Katrin Müller bekannt, der Rest dann mit der Abrechnung.

Die Satzung wurde ohne Gegenstimme verabschiedet, nach der ein Investitionsaufwand von voraussichtlich über eine Million Euro umgelegt wird. Das sind 80 Prozent des Aufwands. Die übrigen 20 Prozent werden über Gebühren eingehoben.

Festgestellt wurde bei der Verbandsversammlung auch der kaufmännische Jahresabschluss für 2014, der auf der Aktivseite und auf der Passivseite jeweils 3,292 Millionen Euro ausweist und einen Gewinn von knapp 70 000 Euro erwirtschaftet. 2013 standen auf der Aktiv- und Passivseite noch jeweils 2,7 Millionen Euro und der Gewinn hatte rund 40 000 Euro betragen.

Nach den Entscheidungen am grünen Tisch wollten sich die Verbandsräte über den Baufortschritt informieren. Diplom-Ingenieur Michael Hacker von den Petter-Ingenieuren stand den Verbandsräten für einen Rundgang zur Verfügung und klärte über den Stand auf.

Sehr erfreulich war dabei die Mitteilung, dass die geplanten Kosten von 3,3 Millionen Euro voraussichtlich nicht erreicht, sondern „spürbar unterschritten“ werden, wie es der Verbandsvorsitzende, der Allersberger Bürgermeister Bernhard Böckeler, formulierte. „Dank einer rechtzeitigen Ausschreibung“ waren sich Böckeler und Hacker einig.

Nicht ganz eingehalten ist der Bauzeitenplan. Da hinkt man rund eine Woche hinterher. Hacker zeigte sich aber zuversichtlich, den Rohbau noch dieses Jahr abschließen zu können. Zieltermin ist Oktober. Dann sollen nämlich die Filterkessel in das Gebäude eingehoben werden, um anschließend das Dach darüber zu bauen. Auf diese Weise können die fertigen Filterkessel in einem Aufwasch im Gebäude installiert werden.

Untergrund nicht fest genug

Im Mai begann die Maßnahme, erklärte Michael Hacker in Gegenwart der Verbandsräte und einer Reihe Allersberger Markträte zurück (Allersberg ist zu zwei Dritteln an den Kosten beteiligt). Erst mussten Zuleitungen von den Brunnen zum Maschinenhaus umverlegt werden, weil sich diese mitten in der Baugrube befanden. Nachdem der Untergrund nicht so belastbar war wie nötig, mussten über die gesamte Fläche, auf der das Gebäude errichtet wird, Rüttelstopfsäulen eingebracht werden. 128 Säulen waren dafür notwendig mit einem Durchmesser von etwa 60 Zentimetern auf einer Tiefe zwischen neun und zehn Metern.

Weitestgehend fertig sind mittlerweile der Klärbehälter einschließlich der Decke sowie der Boden für die Filterkessel. Derzeit sind die Wasserkammern im Bau, für die ebenso aufwendige Schalungsarbeiten erforderlich sind.

Sobald diese fertig sind, hofft man auf gemäßigtere Temperaturen, weil es zum Betonieren derzeit zu heiß ist. Und in der Wasserkammer will man eine beste Betonqualität, weil eine zusätzliche Beschichtung nicht vorgesehen ist.

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