Wenn der Boanlkramer zu tief ins Schnapsglas schaut

28.10.2018, 15:36 Uhr
Wenn der Boanlkramer zu tief ins Schnapsglas schaut

© Foto: Manfred Klier

Seit 1997 steht dieses Theaterstück auf dem Programm der Schauspielergruppe, die sich seit 2011 Altmühltal Bühne nennt. In Hilpoltstein war es ihre 95. Aufführung des Brandner Kaspers. Regie führte Florian Schmidt. Die Blaskapelle "Die Ander’n" spielte die passende Musik dazu.

Die tragende schauspielerische Rolle hatte der Boanlkramer, also der Tod, in Gestalt von Thomas Weidenhiller, inne, den Brandner Kaspar spielt Wilhelm Eisenhart. Wie sicher sattsam bekannt ist, soll der Tod den 72-jährigen Kaspar holen. Der ist auf der herzoglichen Jagd zwar von einem Streifschuss getroffen worden, aber mitkommen will er noch lange nicht. Frau und Tochter hat er schon verloren und nun soll auch er noch sterben. Kaspar überredet den Tod zu einem "Kerschgeist". Doch es bleibt nicht bei einem Stamperl, und der schließlich betrunkene Boanlkramer willigt in ein Kartenspiel ein. Kaspar mogelt und trotzt dem Tod 18 weitere Jahre ab.

Doch seine Enkelin Marei kommt bei einem Unfall ums Leben.  Petrus, hier Portner genannt, ertappt zudem den Boanlkramer, und der Schwindel fliegt auf. Wütend schickt er ihn hinunter auf die Erde, um den Kaspar endgültig zu holen. Listig überredet der Boanlkramer den Kaspar, ganz unverbindlich nur für eine Stunde mitzukommen. Als der Kaspar ins Paradies schaut und dort seine Frau, seine Tochter und das Marei sieht, möchte er gleich dableiben.

Am Ende steht einem Einzug des Brandners in die ewige Glückseligkeit nichts mehr im Wege. Ob der Boanlkramer noch einen Schnaps wolle? Der Schelm zieht die Schnapsflasche aus dem Gewand. Er hat sie zuvor beim Kaspar mitgehen lassen.

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