„Wer nicht musiziert, schenkt aus oder spült ab“

28.6.2016, 16:22 Uhr
„Wer nicht musiziert, schenkt aus oder spült ab“

© F.: privat

Geboren wurde die Idee für das Kellerfest Mitte der 1960er Jahre an einem Stammtisch nach der Musikprobe. Vielleicht, so mutmaßen es die heutigen Organisatoren, waren die Stadtkapellenmusiker ja der Meinung, dass in Hilpoltstein außer dem Burgfest im August nicht so sehr viel los war. Da wollte man eben sein eigenes Fest auf die Beine stellen.

Als erster Kellerfestmeister kümmerte sich Rudolf Süsser um die Organisation. Das Prinzip war Folgendes: „Rund 20 Musiker spielten auf dem Podium, und deren Frauen und Mütter standen in der Küche und sorgten dafür, dass die Besucher zu essen und zu trinken hatten“, so Reinhold Lerzer, der seit fast 30 Jahren in der Kapelle mitspielt und stellvertretender Vereinsvorsitzender ist.

Die Bedienung übernehmen damals wie heute die Mitglieder der Kapelle und ihre Familien und Freunde. Von den derzeit rund 40 Musikern stehen 30 auf der Bühne, „und wer gerade nicht musiziert, schenkt aus oder spült ab“, erklärt der jetzige Kellerfestmeister Martin Massopust. Außerdem gehören weitere 20 Helfer zum Team von Martin Massopust, und zwar „Eltern, Ehepartner, Familie, Freunde“.

In den Anfangsjahren servierten die Veranstalter ihren Gästen neben fränkischen Bratwürsten regelmäßig „Sau am Spieß“, und zwar zwei am Samstag und zwei am Sonntag. Dafür ist die Kapelle vorher stets zusammen im Wald gewesen, um das Holz zu holen, über dem die Sau gebraten wurde. Weil der Aufwand doch recht hoch war, wurden aus den vier Säuen im Laufe der Jahre erst drei, dann zwei, dann eine, dann gar keine mehr: Seit 2012 können sich die Kellerfest-Besucher zur Blasmusik Schäufele mit Kloß schmecken lassen. Zum runden Geburtstag allerdings wird wieder aufgetischt: Dann gibt es Freitag und Sonntag Schäufele, am Samstag aber die einst traditionelle Sau am Spieß.

Ab Freitag, 1. Juli, 19 Uhr, wird böhmische Blasmusik erklingen, aber auch das eine oder andere moderne Stück. Am Samstag wird ab 16 Uhr gespielt. Das Ende ist jeweils offen...

Zum Jubiläum gibt es zusätzlich am Sonntag dann ab 9.30 Uhr einen Feldgottesdienst am Kreuzwirtskeller, den Stadtpfarrer Franz-Josef Gerner zelebriert und den die Stadtkapelle natürlich musikalisch mitgestalten wird, bevor sie danach zu Frühschoppen und Mittagessen mit Musik einlädt.

Erstmals gibt es heuer übrigens Zehn-Liter-Bierfässer, die sich die Gruppen kaufen können, um dann am eigenen Tisch ein Bier zu zapfen. Und eine weitere Neuerung: Neben dem Kellerbier werden Landbier und Weinschorle angeboten. Selbstverständlich gibt es auch jede Menge nicht alkoholische Getränke. Auf die kleinen Gäste wartet wieder eine Hüpfburg. Und sie können beim Jugendrotkreuz basteln, spielen und sich schminken lassen.

Am Sonntag wird es zudem eine Verlosung geben. Wer daran teilnehmen möchte, der muss sich einfach am Freitag oder Samstag einen der kleinen „Kellerfest-Schnäpse“ kaufen. Auf jeder Flasche ist eine Losnummer, drei Nummern gewinnen. Und der Hauptpreis ist durchaus lukrativ: Wem das Losglück hold ist, den wird die Hilpoltsteiner Stadtkapelle – vorausgesetzt er wohnt in Hilpoltstein oder Umgebung – dann zum Geburtstag daheim besuchen und ihm ein Ständchen spielen.

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