"Vielversprechende Spur"

Wer tötete Claudia Obermeier? TV-Show "Aktenzeichen XY..." bringt zahlreiche Hinweise ein

9.11.2023, 09:25 Uhr
Plakate zum Cold Case von Claudia Obermeier hängen an einer Scheibe.

© Daniel Löb/dpa Plakate zum Cold Case von Claudia Obermeier hängen an einer Scheibe.

Rund 40 Hinweise aus der Bevölkerung sind bei der Polizei zu dem Mord an einer 22-Jährigen in Mittelfranken vor 33 Jahren eingegangen. "Das zeigt uns, dass der Fall nach wie vor präsent ist", sagte Polizeisprecher Marc Siegl am Donnerstag. Zwei Ermittler hatten diesen am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY..." vorgestellt und um Hinweise gebeten.

Fall neu aufgerollt: DNA-Spur gefunden

Ein Spaziergänger hatte die Leiche der 22 Jahre alten Claudia Obermeier im August 1990 in einem Waldstück in Röthenbach an der Pegnitz entdeckt. Nach Angaben der Polizei war sie Opfer eines Sexualdelikts und wurde von einen unbekannten männlichen Täter erwürgt.

Die Kriminalpolizei hatte den Mord kürzlich wieder neu aufgerollt, nachdem an Beweismitteln vom Tatort dank moderner Analysemethoden eine DNA-Spur gefunden werden konnte. Ein Abgleich mit der DNA-Analysedatei beim Bundeskriminalamt ergab der Polizei zufolge, dass der Mörder 22 Jahre später erneut DNA-Material an einem Tatort hinterlassen haben könnte: bei einem Einbruch in einem Rohbau in Nürnberg. Die Ermittler hoffen nun, dass die dabei gestohlenen Werkzeuge und Sicherungen sie zum Täter führen könnten. In einer Mitteilung spricht die Polizei Mittelfranken von einer "vielversprechenden Spur".

Bei der Kriminalpolizei Schwabach ist kürzlich die Ermittlungskommission (EKO) '"Flora" gegründet worden. Die derzeit sieben Beamten rollen den Fall von Beginn an neu auf.

Claudia Obermeier war 1990 Pächterin einer Gaststätte in einer Kleingartenanlage in Röthenbach und am Abend vor dem Mord dort zusammen mit ihrem Mann auf einem Fest. Den Ermittlungen zufolge verließ sie dieses gegen 2.00 Uhr allein, kam aber nie zu Hause an. Ein Spaziergänger entdeckte am Morgen ihre Leiche in einem Wald. Sie sei Opfer eines Sexualdelikts und erwürgt worden, sagte Siegl. Ihr Ehemann geriet damals in Verdacht. Ein Gericht sprach ihn 1998 aber aus Mangel an Beweisen frei.